Edelmetalle als sicherer Hafen Silber auf 31-Jahreshoch
18.02.2011, 16:59 UhrSilber ist auf dem Vormarsch. Das Edelmetall ist so teuer wie seit 1980 nicht mehr. Der Goldpreis kratzt derweil von unten an der 1400-Dollar-Marke. Händlern zufolge unterstützen die Zuflüsse in Fonds, die mit Silber unterlegt sind - sogenannte Silber-ETFs -, den Preis.
Anleger haben die sicheren Häfen Gold und Silber wiederentdeckt: Der Preis für Silber kletterte mit 31,95 US-Dollar zeitweise auf den höchsten Stand seit 31 Jahren. Auftrieb erhielt der Silberpreis Händlern Zufolge unter anderem von Zuflüssen in Silber-ETFs. . Insgesamt hat das Edelmetall in diesem Monat bereits 14 Prozent zugelegt. Auch beim Gold ging es bergauf. Eine Unze kostete mit 1388,15 US-Dollar so viel wie seit fünf Wochen nicht mehr. "Für Edelmetalle sieht es derzeit gut aus, allerdings sind kleinere Korrekturen nicht auszuschließen", sagte William Adams von Basemetals.com.
"Vor allem die anhaltenden Unruhen in der arabischen Welt haben die Edelmetalle wieder beliebt gemacht", sagt Ole Hansen, Senior Manager bei der Saxo Bank. Noch im Januar waren die Preise für Silber um neun, für Gold um sechs Prozent gefallen, weil Investoren vor allem auf konjunktursensible Rohstoffe wie Kupfer gesetzt hatten. Den Preisrückgang nutzten viele Anleger wegen der globalen Risiken nun als Wiedereinstieg, sagte ein Händler.
Nach den Umstürzen in Tunesien und Ägypten haben auch in einigen Staaten der Golfregion Proteste zugenommen. In Bahrain gingen mehrere tausend Demonstranten auf die Straße und forderten den Rücktritt der Regierung. In der libyschen Stadt Benghasi kam es zu schweren Zusammenstößen zwischen Gegnern von Machthaber Muammar Gaddafi und Sicherheitskräften. Im Jemen hielten die Proteste ebenfalls an.
Die erneute Straffung der Geldpolitik in China machte sich vor allem beim Kupferpreis bemerkbar. Das Industriemetall verbilligte sich in der Spitze um 0,9 Prozent auf 9720 US-Dollar, grenzte die Verluste bis zum Nachmittag aber wieder ein. Die Erhöhung des Mindestreservesatzes sei keine Überraschung, sagte Chef-Analyst Arne Lohmann von der Danske Bank. China versucht seit Monaten, seiner überhitzten Wirtschaft etwas Wind aus den Segeln zu nehmen. Es ist bereits die zweite Erhöhung der Mindestreserveanforderungen in diesem Jahr, mit dem die Kreditvergabe der Banken weiter gezügelt werden soll. Zudem hat die chinesische Notenbank die Leitzinsen bereits drei Mal binnen vier Monaten angehoben, um Preisblasen - etwa am Immobilienmarkt - entgegenzuwirken.
China weltweit größter Kupferverbraucher
In Erwartung eines anhaltenden Wachstums der chinesischen Wirtschaft hatte der Kupferpreis erst am Dienstag ein neues Rekordhoch von 10.190 US-Dollar erklommen. China ist der weltweit größte Kupferverbraucher vor den USA und gehört auch beim Ölverbrauch zur Spitzengruppe. Der Preis für die Nordseesorte Brent, der zuletzt vor allem wegen der Unruhen im arabischen Raum unter Druck stand, gab um 0,4 Prozent auf 102,23 US-Dollar je Barrel nach. Öl der US-Sorte WTI verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 86,85 US-Dollar.
Quelle: ntv.de, rts