Inside Wall Street Sprit sparen für Draufgänger
11.07.2008, 16:20 UhrJahrzehntelang war Benzin in den USA so billig, dass keiner ans Sparen denken musste. Im Gegenteil: Zum Zweit- kam ein Drittwagen, aus dem Kombi wurde ein SUV, der eine fuhr im Truck zur Arbeit, der andere gleich im Hummer. Jetzt ist Benzin teuer, der Ami denkt um, spart Sprit… und macht es wieder falsch.
Der amerikanische Automobilverband AAA (sprich: "Triple-A") warnt jetzt seine Mitglieder in einem offenen Brief vor gefährlichen Manövern, mit denen diese zunehmend Sprit sparen wollen. Aus persönlichen Erfahrungen, aus Umfragen und wohl auch aus Unfallstatistiken hat man erkannt, dass sich immer mehr Autofahrer in "hypermiling" versuchen - in der illegalen Disziplin, den Benzinverbrauch zu senken.
Nicht dass man allgemein etwas gegen eine spritsparende Fahrweise hätte. Im Gegenteil: Der Verband propagiert seit eh und je das Fahren mit einer steten Geschwindigkeit und rät davon ab, an der Ampel mit Formel-Eins-Geschwindigkeit davonzubrausen, sobald das grüne Licht kommt.
Doch immer mehr Autofahrer scheinen zweifelhafte Maßnahmen zu ergreifen, um noch mehr aus jedem Liter Sprit herauszuholen. So schalten sie etwa auf abschüssigen Straßen den Motor aus oder gehen zumindest auf Leerlauf. Andere hängen sich in den Windschatten großer Trucks, um sich mit weniger Widerstand ziehen zu lassen.
"Solche Maßnahmen sind nicht nur gefährlich", klärt AAA-Vize Marshall Doney auf. "Viele sind sogar schlicht und einfach illegal." Aus gutem Grund, denn sie gefährden den Fahrer selbst und andere Verkehrsteilnehmer, denn sie erhöhen das Unfallrisiko auf den Straßen.
Beliebt sei auch geworden, die Reifen fester aufzupumpen. Statt des empfohlenen Luftdrucks legt der sparsame Fahrer noch ein paar Atü drauf, was allerdings weniger die Laufleistung pro Liter als vielmehr die Unfallgefahr erhöht. Denn überpralle Reifen nutzen sich schneller ab, geben weniger Halt und machen die Steuerung des Wagens schwieriger.
Beliebt sei auch, so AAA, das Motorenöl auszutauschen und statt der jeweils vom Hersteller empfohlenen Variante ein leichteres Öl mit einer höheren Viskosität zu verwenden. Der Verband rät auch davon ab. Öl sei keine Flüssigkeit, die nach Gutdünken ausgetauscht werden könne. Vielmehr könne das falsche Öl dem Motor schaden.
Quelle: ntv.de