Axa zieht an Stoxx fällt zurück
13.06.2002, 20:15 UhrAm Donnerstag gab es erneut wenig Licht an den europäischen Märkten. Die Blue Chips drehten nach einem freundlichen Start am Nachmittag wieder in die Minuszone. Diesmal waren es schwache US-Konjunkturdaten die für den negativen Stimmungsdreh sorgten. Zusätzlich Druck kam von einem schwachen Banken-Sektor. Der Eurostoxx 50 fiel 1,1 Prozent auf 3.142 Punkte, für den Stoxx 50 ging es 1,3 Prozent auf 3.084 Zähler in die roten Zahlen.
Aus den USA kamen am Nachmittag wenig überzeugende Konjunkturdaten. So sind die Einzelhandelsumsätze im Mai um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat gefallen, Analysten hatten mit einem Rückgang von nur 0,3 Prozent gerechnet. Der private Verbrauch mache rund zwei Drittel der US-Wirtschaft aus, so ein Händler. Wenn dieser nun zurückgehe, sehe es nicht gut für den erhofften US-Konjunkturaufschwung aus.
Unter Druck standen in Europa vor allem die Banken-Titel, die nach Angaben von Händlern weiterhin unter Gewinnwarnung der britischen Bank Abbey National zu Wochenbeginn litten. Lloyds gaben 2,5 Prozent auf 673 Pence nach, für HSBC ging es 2 Prozent auf 790 Pence nach unten, die Royal Bank of Scotland verlor 2,8 Prozent auf 1880 Pence und UBS lag mit 2,9 Prozent bei 76,35 Schweizer Franken in der Verlustzone. Die Abbey-Aktie verlor 4,2 Prozent auf 856 Pence.
Zu den großen Verlierern gehörte auch die Aktie von Alcatel, die unter der Aussage des US-Netzwerkausrüsters Lucent Technologies litt, wonach im dritten Quartal mit weiter fallenden Umsätzen zu rechnen sei. Die Alcatel gab 2,8 Prozent auf 10,17 Euro nach.
Weit oben auf der Gewinnerliste stand hingegen die Aktie von Axa. Der französische Versicherungskonzern teilte mit, dass das „embedded value“ je Aktie in 2001 um 4,2 Prozent auf 20,11 Euro gesunken ist. Unter „embedded value“ versteht man den Wert der Axa-Beteiligungen zuzüglich der in Zukunft aus dem Versicherungsgeschäft zu erwartetenden Prämien. Analysten hatten bei diesem Wert mit einem deutlicheren Rückgang zwischen 7 und 11,6 Prozent gerechnet. Die Aktie legte 1 Prozent auf 19,09 Euro zu.
Gute Nachrichten gab es auch von der BT Group, der Aktie halfen sie allerdings nicht - das Papier verlor 1,3 Prozent auf 272 Pence. Die größte britische Telefon-Gesellschaft hatte zuvor die Wachstumsrate für ihr Kerngeschäft auf 5 Prozent jährlich in den kommenden 3 Jahren erhöht. Zuvor war das Unternehmen von einer Steigerung um 3 Prozent ausgegangen.
Der Spirituosenhersteller Remy Cointreau hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Gewinn vor Sonderposten und Abschreibungen um 11,6 Prozent auf 109 Millionen Euro gesteigert und damit die Erwartungen von Analysten übertroffen, die im Schnitt nur einen Gewinn von 98 Millionen Euro prognostiziert hatten. Die Aktie verlor dennoch 0,4 Prozent auf 30,86 Euro.
Nach oben ging es auch für die Aktie von Carrefour. Der Einzelhandelskonzern hat seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr bekräftigt. Demnach erwarten die Franzosen einen Umsatzanstieg um 5 Prozent und einen Gewinnanstieg zwischen 10 und 15 Prozent vor Sondereffekten. Die Aktie gewann 1,3 Prozent auf 54,95 Euro.
Minuszeichen hingegen bei TF1. Der französische Fernsehsender hatte bestätigt, möglicherweise Anteile an der insolventen Kirch-Gruppe kaufen zu wollen. Der TF1-Aktie bekam dies nicht, das Papier verlor knapp 4 Prozent auf 28,86 Euro.
Quelle: ntv.de