Rating herabgestuft Tokio auf Yen konzentriert
31.05.2002, 08:04 UhrDie Börse in Tokio wurde am letzten Tag der Handelswoche von der erwarteten Herabstufung durch die Ratingagentur Moody's getroffen - und zeigte sich wenig beeindruckt. Anstatt kräftiger Abschläge tendierten die Aktienwerte bis kurz vor Ende sogar im Plus.
Das US-Institut zur Bewertung der Kreditwürdigkeit hat sein Rating für japanische lokale Währungsanleihen gesenkt. Damit steht die zweitgrößte Wirtschaftsnation der Welt in auf einer Stufe mit Polen, Südafrika und Israel. Moody's teilte mit, Japans Staatsverschuldung erreiche inzwischen "unbekanntes" Gebiet. Ein Untergang des Landes sei allerdings unwahrscheinlich. Der weitere Bonitätsausblick sei nun stabil.
Hajime Kitano, Stratege bei Tokyo-Mitsubishi Securities, bewertete die Aufmerksamkeit um die Abwertung im Vorfeld: "Warum sollte das eine großen Effekt auf den Aktienmarkt haben? Die Herabstufungen hatten vorher [auch] keinen Einfluss auf die Aktienkurse:" Negativer als die neue Bewertung wertete sich ein neues Sechs-Monats-Hoch des Yen gegenüber dem Dollar aus. Unter den Exportwerten litten insbesondere Autoherstellers.
Der Nikkei-Index schloss mit einem marginalen Minus von 0,05 Prozent bei 11763,70 Punkten, der Topix Index endete mit Minus 0,11 Prozent auf einem Stand von 1120.08 Zählern.
Mazda Motors verloren im Zusammenhang mit der Yen-Entwicklung 4,0 Prozent auf 360 Yen. Der Büroausstatter Canon gab 1,65 Prozent auf 4780 Yen ab und der Kurs der Sharp-Papiere, Japans größtem LCD-Produzent, erhielt einen Abschlag von 3,19 Prozent auf 1607 Yen.
Zu den Verlieren gehörten erneut auch Nintendo. Der Spielkonsolenhersteller konnte zwar für das abgelaufene Geschäftsjahr 2001/2002 einen Anstieg des Nettogewinns von 10,2 Prozent auf 106,44 Mrd. Yen und damit zum zweiten Mal in Folge einen Rekord vermelden. Ergebnisse und eine zeitgleiche Gewinnwarnung für das aktuelle Geschäftsjahr waren von den Händlern aber bereits eingepreist. Somit litt auch Nintendo unter dem Erstarken des Yen. Die Aktie tendierte 4,3 Prozent leichter bei 480 Yen.
Oji Paper, einer der größten Papierhersteller, profitierte hingegen von der Aufwertung der Währung. Das Unternehmen bezieht Rohstoffe für seine Produktion aus dem Ausland. Der Aktienkurs der Oji bewegte sich um 3,72 Prozent nach oben.
Quelle: ntv.de