Marktberichte

Zypern-Schreck lässt nach Tokio dreht wieder auf

Spaziergänger in Tokio.

Spaziergänger in Tokio.

(Foto: picture alliance / dpa)

Asiens Börsen fangen sich nach dem Zypern-Schock wieder und verzeichnen Kursgewinne. Eine klare Gegenbewegung zum Vortag, sagen Händler. Nach reflexartigen Verkäufen kehrten die Anleger wieder zurück.

Nikkei
Nikkei 43.018,75

Der Schreck über die Pläne zur Rettung Zyperns unter Einbeziehung privater Sparer hat nur kurz gewährt. Nach dem von starken Kursverlusten vom Vortag, zeigten sich die meisten Börsen in Ostasien einen Tag später schon wieder deutlich erholt.

Für Entspannung sorgte die Entscheidung der Eurogruppe vom Montag, dem angeschlagenen Inselstaat etwas mehr Spielraum bei der Umsetzung der geplanten Sonderabgabe für Bankkunden zu geben. Zypern muss zwar weiterhin mehrere Milliarden Euro durch die Abgabe einnehmen, aber Kleinsparer könnten ausgenommen werden. "Die Sorgen zu Zypern sind überzogen, weil sich die Lage dort wahrscheinlich nicht auf andere Länder der Euro-Zone ausbreiten dürfte", sagte Lee Young-gon, Analyst bei Hana Daetoo Securities.

Der Tokioter Nikkei-Index schloss daraufhin gut zwei Prozent im Plus bei 12.468 Zählern, der breiter gefasste Topix legte 1,7 Prozent auf 1045 Punkte zu. Die Börse in Schanghai  legte 0,3 Prozent zu, der Index in Seoul gewann 0,5 Prozent. Ein Kursrückgang in Indien belastete dagegen den MSCI-Index für die asiatischen Länder außerhalb Japans. Noch am Montag hatten die Börsen in ganz Asien Verluste verzeichnet.

Korrektur mit Ansage

"Die weltweiten Märkte standen aber ohnehin vor einer Korrektur, nach der Rally in der vergangenen Woche", sagte Lee. "Die Reaktion am Montag kam nicht unerwartet angesichts der herausragenden Entwicklung bei den Aktien in den vergangenen Wochen", sagte auch Nicholas Smith, Aktienmarktstratege bei CLSA in Tokio. Zudem scheine Zypern die Staffelung, nach der die Kleinsparer mit Zwangsabgaben auf ihr Sparguthaben an dem Rettungspaket beteiligt werden sollen, entschärfen zu wollen. Beruhigend wirke auch, dass es bislang keine Anzeichen von Banken-Anstürmen in Europa gebe, so ein Marktteilnehmer zum raschen Stimmungswandel.

In Japan gehörten besonders die Exportwerte und Banken zu den Gewinnern. Die Aktien von Mizuho Financial legten 1,4 Prozent zu, die Mitsubishi UFJ-Titel gewannen 1,8 Prozent. Canon-Papiere stiegen um 3,1 Prozent, Toyota-Aktien um 1,9 Prozent und Honda-Titel um 2,4 Prozent.

Am Devisenmarkt zeigt sich der Euro zum Dollar weitgehend unverändert weiter unter 1,30, aber deutlich über dem jüngsten Tief von 1,2881. Der Dollar hat derweil seine Verluste zum Yen vom Vortag wieder wettgemacht. Nachdem die Flucht in den vermeintlich sicheren Yen die japanische Währung zum Wochenstart noch auf 94,40 Yen je Dollar getrieben hat, geht die US-Devise nun wieder mit 95,57 Yen um. Der Devisenmarkt warte bereits gespannt auf die nächste Sitzung des Geldpolitischen Rates der japanischen Notenbank im April - erstmals unter neuer Führung. Dabei könnten weitere expansive geldpolitische Beschlüsse gefasst werden, die den Yen tendenziell schwächten, heißt es.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen