Marktberichte

Kein versöhnlicher Wochenausklang Tokio kämpft mit Minus

Das Thema Fukushima drückt wieder einmal auf die Anlegerstimmung in Fernost. Grund diesmal: Die Kreditlasten des angeschlagenen Bertreibers des Unglücks-AKW Tepco sollen erleichtert werden.

(Foto: REUTERS)

Kursverluste bei Finanzwerten haben die Tokioter Börse zum Ende der Woche belastet. Äußerungen eines japanischen Regierungssprechers entfachten Sorgen unter den Anlegern, dass die Banken womöglich die Kreditlasten des angeschlagenen Bertreibers des Unglücks-AKW Fukushima erleichtern sollen.

Auch Energiewerte waren angesichts der Schwankungen bei den Rohstoffpreisen weiter unter Druck. Trotz der anhaltenden Unsicherheit über die Schuldenkrise in Europa zeigte sich der Euro stabil.

Der Nikkei-225-Index schloss mit einem Verlust von 0,7 Prozent und 9648,77 Punkten. Der breit gefasste Topix büßte 1,11 Prozent auf 839,94 Zähler ein. Die Börsen in Taiwan und Südkorea lagen ebenfalls im Minus, Dagegen notierten die Märkte in Shanghai, Hongkong und Singapur fester.

Tepco in aller Munde

Für die Abschläge bei den japanischen Bankentiteln sorgte Regierungssprecher Yukio Edano. Unfälle wie das Erdbeben am 11. März, bei dem das Atomkraftwerk Fukushima des Energiekonzerns Tepco schwer beschädigt wurde, müssten in zuvor vergebene Kredite miteinberechnet werden, sagte Edano. "Natürlich gehe ich davon aus, dass Finanzinstitute angesichts der finanziellen Situation von Tepco um Kooperation gebeten werden", fügte er hinzu. Die Kurse von Tepcos Haupt-Kreditgeber Sumitomo Mitsui Banking gaben daraufhin um knapp vier Prozent nach, Titel der Großbank Mitsui UFJ Financial verloren rund drei Prozent.

Analysten zufolge sind die Investoren aber nach der Naturkatastrophe vor zwei Monaten dank positiver Geschäftergebnisse inzwischen grundsätzlich wieder optimistischer. "Die allgemeine Einsachätzung des Marktes ist, dass sich die Situation nach dem Erdbeben allmählich verbessert", sagte Stefan Warrall von Credit Suisse. Unternehmen, die ihre Produktion schneller als erwartet wieder hochfahren, profitierten davon.

So legten die Aktientitel von Nissan um 3,5 Prozent zu. Der zweitgrößte Autohersteller des Landes legte einen überraschenden Gewinnanstieg vor und kündigte eine Normalisierung der Produktion für Oktober an, früher als Rivale Toyota.

Der Euro erholte sich zum Wochenausklang im fernöstlichen Handelsverlauf leicht. Er stieg um 0,1 Prozent auf 1,4239 Dollar, nachdem er am Donnerstag vorübergehend auf die Marke von 1,4123 Dollar gefallen war. Zur japanischen Währung wurde der Euro mit 115,31 Yen gehandelt. Ein Dollar kostete 80,99 Yen.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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