Das war's für 2010 Tokio landet im Minus
30.12.2010, 07:55 UhrDie japanische Börse gerät am letzten Handelstag des Jahres noch einmal unter Druck. Gewinnmitnahmen belasten den Handel ebenso wie der höhere Yen. Händler in Tokio trifft der Anstieg der Währung völlig unvorbereitet.
Die japanische Börse hat den letzten Handelstag des Jahres im Minus abgeschlossen. Händler machten dafür Gewinnmitnahmen sowie den höheren Yen verantwortlich. Auch für das Gesamtjahr lag der Nikkei drei Prozent im Minus, nachdem 2009 noch ein Plus von 19 Prozent verzeichnet worden war. Gegenüber vergleichbaren Märkten gelten die japanischen Papiere als unterbewertet. Im letzten Quartal 2010 hat der Nikkei knapp zehn Prozent zugelegt.
Der Leitindex Nikkei verlor zuletzt 1,1 Prozent auf 10.228 Punkte. Der breiter gefasste Topix schloss ein Prozent im Minus bei 898 Zählern. Die Börse in Hongkong ging ebenfalls mit Abschlägen aus dem Tag, der Markt in Taiwan dagegen im Plus. Auch der Aktienmarkt in Korea verzeichnete einen Anstieg und legte für das Gesamtjahr ein Plus von 22 Prozent vor.
Für viele Aktienmärkte geht an diesem Donnerstag das Jahr 2010 zu Ende. Am Freitag findet in zahlreichen Ländern der Region wie Japan und Südkorea kein Handel statt. Andere wie zum Beispiel Australien planen zumindest eine verkürzte Börsenzeit.
Vom Yen-Anstieg kalt erwischt
Die japanische Währung kletterte am Donnerstag gegenüber dem US-Dollar auf den höchsten Stand seit sieben Wochen. Das belastete die Aussichten für exportorientierte Unternehmen, die die Wirtschaft des asiatischen Landes dominieren. Auf diese Entwicklung zeigten sich Händler in Tokio nicht vorbereitet. "Der jüngste Anstieg des Yen kam ein bisschen unerwartet und hatte eindeutig einen negativen psychologischen Einfluss auf die Aktien", sagte Takashi Ohba von Okasan Securities. Langfristig spekulieren Börsianer jedoch weiter auf eine Aufwärtstendenz in Japan. Das Szenario bleibe jedoch nur solange aktuell, wie der Yen nicht zu stark an Wert gewinne, warnte Koichi Ogawa von Daiwa SB Investments.
Zu den Verlieren in Tokio gehörten insbesondere Exportunternehmen. Titel von Sony wie auch von Toyota Motor fielen knapp ein Prozent.
Quelle: ntv.de, rts