Marktberichte

US-Vorgaben vs. Toyota Tokio mit Aufschlägen

Trotz hoher Abschläge beim Schwergewicht Toyota - Tokios Börse geht mit deutlich festeren Kursen aus dem Handel. Vor allem positive Daten vom US-Immobilienmarkt sorgen für gute Stimmung.

Das Toyota-Minus von fast sechs Prozent drückt die Stimmung an der Tokioter Börse. Dagegen helfen positive US-Vorgaben.

Das Toyota-Minus von fast sechs Prozent drückt die Stimmung an der Tokioter Börse. Dagegen helfen positive US-Vorgaben.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Aktienmärkte in Fernost haben allesamt Gewinne verbucht. Aufwind gaben die Vorgaben aus New York. Positive Daten vom Immobilienmarkt und ermutigende Unternehmenszahlen aus der Konsumgüterbranche und der Industrie deuteten auf eine anhaltende Erholung der US-Wirtschaft hin.

Zu den Gewinnern gehörten vor allem Titel aus der Rohstoffbranche. Am Tokioter Markt profitierten von den Zahlen aus Übersee besonders Exportwerte. Ihnen standen allerdings Verluste von Börsen-Schwergewichten wie dem Autohersteller Toyota gegenüber, so dass sich die Aufschläge in Japan in Grenzen hielten.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss in Tokio 0,3 Prozent im Plus bei 10.404 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index gewann ebenfalls 0,3 Prozent auf 915 Punkte. Auch die Aktienmärkte in Hongkong, Shanghai, Taiwan, Korea und Singapur lagen im Plus.

Exportwerte profitieren

In Tokio verteuerten sich die Papiere des Elektronikkonzerns Pioneer um 6,6 Prozent. Einem Zeitungsbericht zufolge will Mitsubishi Chemical einen kleinen Anteil an dem Unternehmen erwerben, um mit ihm bei der Entwicklung von umweltfreundlichen Leuchtdioden zusammenzuarbeiten. Bei den Exporteuren stiegen Canon-Titel 1,4 Prozent und die von Honda vor Vorlage der Zahlen des Autobauers 2,3 Prozent.

Verluste erlitt hingegen die Aktie von Fast Retailing. Der Einzelhändler verzeichnete bei seiner Bekleidungskette Uniqlo im Januar im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang - den ersten seit sechs Monaten. Die Fast Retailing-Anteilsscheine gaben 3,1 Prozent ab.

Toyota dick im Minus   

Auch für Toyota-Papiere ging es nach dem Aufwärtstrend vom Vortag wieder n

ach unten. Der Autohersteller musste wegen der Gaspedal-Rückruf-Aktion in den USA im Januar einen kräftigen Absatzrückgang hinnehmen. Zudem drohen dem Konzern in Folge der Probleme Gerichtsverfahren. Toyota-Aktien verloren 5,7 Prozent.

Trotz der starken Bewegungen bei Einzelwerten machten Analysten insgesamt eine abwartende Haltung der Investoren aus. Auslöser waren demnach die am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktzahlen und zunehmende Sorgen über die Schuldennöte europäischer Länder wie Griechenland.

Dies schlug sich auch auf den Devisenmarkt nieder. Der Euro blieb stabil bei 1,3961 Dollar. Zum Yen notierte die europäische Gemeinschaftswährung auf 126,36 Yen nach 126,14 Yen in den USA. Der Dollar wurde mit 90,50 Yen nach 90,38 Yen gehandelt.

Gewinne in Korea

Gute US-Vorgaben brachten den Aktienmarkt in Seoul nach oben. Der Korea Composite Stock Price Index (Kospi) legte um 1,2 Prozent auf 1615 Punkte zu. Die US-Börsen hatten den zweiten Tag in Folge zugelegt, nachdem eine Reihe positiver Konjunkturdaten und Unternehmenszahlen den Markt getrieben hatten. Der Verkaufsdruck am südkoreanischen Markt habe nun etwas nachgelassen, sagte ein Händler. Die Sorgen wegen der Bankenregulierung in den USA und einer restriktiveren Geldpolitik in China seien mit den jüngsten Verlusten gut eingepreist worden, so dass der Risikoappetit wieder gestiegen sei.

Stahlproduzenten weiteten ihre Aufschläge aus. Posco gewannen um 3,1 Prozent und Hyundai Steel 2 Prozent. Bauwerte waren ebenfalls gesucht, nachdem sie in der vergangenen Woche unter Druck gestanden hatten. GS Engineering & Construction sprangen um 9,2 Prozent nach oben, Hyundai Engineering & Construction kletterten um 3,6 Prozent.

Samsung Electronics gewannen nach Verlusten in den letzten drei Sitzungen 0,7 Prozent. LG Display verteuerten sich um 2,3 Prozent, LG Electronics stiegen um 1,8 Prozent. Bei den beiden Titeln stützte die Erwartung eines Umsatzanstiegs im Vorfeld des chinesischen Neujahrsfests.  Korea Exchange Bank rückten um 5,4 Prozent vor, nachdem die Bank am Dienstag nach Handelsschluss einen um mehr als das Doppelte gestiegenen Nettogewinn ausgewiesen hatte.

Kräftiges Plus in China

Der Aktienmarkt in China verbuchte kräftige Aufschläge. Händler sprachen von Gelegenheitskäufen auf breiter Front, nachdem es an den letzten beiden Handelstagen zu Verlusten gekommen war. Der Shanghai-Composite-Index rückte um 2,4 Prozent auf 3004 Zähler vor. In Hongkong gewann der HSI um 2,2 Prozent auf 20.722 Punkte.

Ungeachtet der guten Entwicklung gehen Analysten nicht davon aus, dass die deutlichen Gewinne sich fortsetzen. Der Shanghai Composite könne in diesem Monat bis auf rund 2800 Punkte fallen, sollten Investoren ihren Fokus wieder auf die befürchtete restriktivere chinesische Geldpolitik richten, hieß es zur Begründung. Allerdings sehen einige Analysten den Markt inzwischen als überverkauft an, nachdem die Nervosität im Gefolge der jüngsten Maßnahmen der chinesischen Notenbank gestiegen war.

An der Spitze der Gewinner standen Banken- und Minenwerte. So stiegen ICBC um 2,5 Prozent, nachdem sie in den letzten sieben Sitzungen 5,6 Prozent abgegeben haben. China Merchants Bank gewannen 2,3 Prozent. Sie hatten im entsprechenden Zeitraum 7,1 Prozent verloren.

China Shenhua Energy kletterten um 4,6 Prozent, der Titel hatte in den letzten drei Sitzungen 3,7 Prozent verloren. Datong Coal Industry verteuerten sich um 8,5 Prozent, nachdem sie an den letzten drei Börsentagen 7,1 Prozent eingebüßt hatten.

Aktien von Metallunternehmen zeigten sich im Aufwind, da die Rohstoffpreise quer durch die Bank zulegten. Jiangxi Copper kletterten um 6 Prozent, während Yunnan Copper um 5,1 Prozent zulegten.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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