Marktberichte

Kein Griechen-Referendum Tokio schließt fester

RTR28EKR.jpg

(Foto: REUTERS)

Die jüngsten Ereignisse in Griechenland kommen an den Börsen gut an. Im Fahrwasser der Wall Street steigt auch die Tokioter Börse. Vor dem Vertrauensvotum in der Nacht zu Samstag bleiben die Anleger aber in Habtachtstellung.

Die Absage der Volksabstimmung in Griechenland zum Euro-Hilfspaket hat an den Börsen in Asien für Erleichterung gesorgt. Angesichts der bevorstehenden Vertrauensabstimmung in dem angeschlagenen Mittelmeerland am Freitagabend blieben die Anleger trotzdem vorsichtig. "Der Markt gewinnt etwas Ruhe zurück, aber die Unsicherheit bleibt wegen des Ergebnisses der heutigen Vertrauensabstimmung", sagte Analyst Yuji Saito von Credit Agricole.   

Der japanische Standardwerte-Index Nikkei schloss mit einem Plus von 1,9 Prozent bei 8801 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index legte um 1,8 Prozent auf 752 Zähler zu. Auch die Märkte in Australien, Singapur, Shanghai, Südkorea und Taiwan verzeichneten Gewinne.

In Japan stand Sony im Mittelpunkt. Gegen den Trend büßten die Aktien des Elektronik-Giganten fast acht Prozent ein. Anleger ziehen in Zweifel, dass das Unternehmen eine Antwort auf das Verluste schreibende TV-Geräte-Geschäft findet. Am Mittwoch hatte Sony mit der Nachricht überrascht, die Sparte werde zum vierten Mal in Folge rote Zahlen schreiben.            

Zu den Gewinnern gehörten die Autokonzerne Nissan, Honda sowie Toyota , die knapp fünf, rund vier und zwei Prozent zulegten. Nissan hob trotz der Thailand-Flut und des starken Yen seine Jahresprognose an. Die Börsen in Japan hatten wegen eines Feiertags am Donnerstag geschlossen.

Kospi im Plus

Die Börse in Seoul ging mit deutlichen Aufschlägen aus dem Handel. Der Kospi zog 3,1 Prozent auf 1928 Punkte an."Nachdem die Volksabstimmung in Griechenland nun doch nicht stattfindet, ist eines der größten Risiken für einen ungeordneten Zahlungsausfall des Landes vom Tisch", sagte ein Analyst von Hyundai Securities.

Vor allem zyklische Werte aus den Branchen Chemie und Technologie waren gesucht. SK Innovation und LG Chem verteuerten sich jeweils um 8,1 Prozent. Im Technologiesektor gewannen Hynix 6,7 Prozent und LG Display 8,1 Prozent.

LG Electronics, die bereits am Vortag wegen Meldungen über eine geplante Kapitalerhöhung unter Druck geraten waren, büßten weitere 0,8 Prozent ein.

Gewinne in China

Die Börsen in Shanghai und Hongkong schlossen im Plus. Der Shanghai Composite Index zog um 0,8 Prozent auf 2528 Punkte an, während der HSI in Hongkong 3,2 Prozent auf 19.851 Zähler gutmachte. Auch hier sahen Händler die Ereignisse in Griechenland als Kurstreiber. Die jüngste Leitzinsanhebung durch die Europäische Zentralbank (EZB) habe die Stimmung zusätzlich verbessert.

"Die Investoren lassen sich von den Ereignissen im Ausland inspirieren, etwa durch die Leitzinssenkung in Europa und die Abkehr Griechenlands von dem geplanten Referendum", so ein Analyst von Hong Yuan Securities. Ein weiterer Experte führte die Kursgewinne zudem auf die sich verbessernden Liquiditätsbedingungen im Bankensektor zurück. "Die gestiegene Liquidität dürfte auf andere Märkte überspringen und einen schnellen Anstieg der Asset-Preise bewirken", erwartete der Experte.

Bankenwerte bauten die jüngsten Gewinne vor diesem Hintergrund weiter aus. ICBC kletterten in Shanghai um 0,5 Prozent und in Hongkong um 4,2 Prozent. Die in Hongkong gelisteten Aktien des Indexschwergewichts HSBC gingen mit einem Plus von 3,1 Prozent aus dem Handel.

Gestützt von anziehenden Rohstoffpreisen gehörten Minenwerte in Shanghai zu den stärksten Gewinnern. Yunnan Aluminium gewannen 3,9 Prozent, Jiangxi Copper 1,8 Prozent und Zijin Mining 2,2 Prozent.

Euro in Fernost stabil

Nach der Absage des geplanten Referendums zum griechischen Hilfspaket hielt der Euro im fernöstlichen Devisenhandel seine im abendlichen US-Handel erzielten Gewinne. Die Gemeinschaftsdevise wurde in Fernost mit 1,3818 Dollar gehandelt, nahezu unverändert zum späten New Yorker Handel. Analysten begründeten den stabilen Kurs mit gesunkenen Sorgen über eine unkontrollierte Staatspleite in Griechenland. Zum Yen notierte der Euro mit 107,93 Yen und damit ebenfalls nahezu unverändert.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen