Marktberichte

Im Schatten der US-Notenbank Tokio schließt im Minus

Autos, Stahl und der Konjunkturausblick der US-Währungshüter bestimmen im japanischen Aktienmarkt der Handel. Der neue Optimismus bei Unternehmen wie Nissan, Suzuki oder Isuzu reicht nicht aus, die Fed-getriebenen Exportsorgen zu vertreiben.

Der skeptische Konjunkturausblick der hat die Asien-Börsen am Donnerstag belastet. Im japanischen Aktienmarkt wurden die Kursaufschläge bei Autokonzernen wie Nissan von den trüben Aussichten für Asiens wichtigen Exportmarkt USA mehr als aufgezehrt. Die Fed erwartet, dass das US-Wachstum zum Jahresanfang 2012 nicht so stark anziehen wird wie noch im April angenommen.

Hat in Japan viel vor: Carlos Ghosn.

Hat in Japan viel vor: Carlos Ghosn.

(Foto: REUTERS)

In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,3 Prozent im Minus bei 9596 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 0,4 Prozent auf 825 Punkte. Auch die Börsen in Taiwan, Korea und Hongkong mussten Federn lassen. In Singapur und Shanghai zeigten die Kursbarometer nach oben. Die Shanghai-Börse setzte ihren Aufwärtskurs fort, nachdem sie am Montag den niedrigsten Stand seit neun Monaten erreicht hatte.

Etwas Schwung erhielt der Markt, nachdem der Renault-Partner Nissan eine Anhebung seiner Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr in Aussicht gestellt hatte. Der Aufschlag werde spürbar ausfallen, sagte Konzernchef Carlos Ghosn. Nach Börsenschluss in Tokio erklärte Nissan, in diesem Geschäftsjahr mit 4,6 Mio. Fahrzeugen fast 10 Prozent mehr Autos zu verkaufen.

Euro / Yen
Euro / Yen 172,36

Auch die übrigen Autobauer Japans strotzen vor Optimismus, der an der Börse auch kräftig honoriert wurde. Nissan-Papiere stiegen im Aufwind der Absatzprognose um 1,3 Prozent. Suzuki verbuchte sogar ein Plus von 3,1 Prozent. Das Unternehmen will seinen Betriebsgewinn dank des starken Absatzes in Asien um knapp 3 Prozent und damit deutlicher als bislang erwartet steigern. Der Lkw-Hersteller Isuzu will eine höhere Dividende bezahlen und wurde dafür auf dem Parkett mit einem Aufschlag von 3,4 Prozent belohnt. Eine rege Nachfrage nach Aktien aus der Stahlbranche bremste ebenfalls die Talfahrt der japanischen Börse.

Zuletzt hatte sich der Tokioter Markt besser geschlagen als die Börsen in den USA und als viele andere Handelsplätze in Asien. Hintergrund waren vor allem die großen Kursverluste nach dem Erdbeben im März, die Schnäppchenjäger auf den Plan riefen. Viele Marktteilnehmer gehen aber davon aus, dass dieser Effekt nachlässt. "Ich glaube nicht, dass sich die Tokioter Aktien im nächsten Quartal besser entwickeln als die US-Kurse", sagte Eiji Kinouchi von Daiwa Securities Capital Markets. Neben der Enttäuschung über das US-Wirtschaftswachstum lastet die Euro-Schuldenkrise auf den Börsen in Fernost.

Quelle: ntv.de, rts

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