Gerüchte um IWF-Hilfe für Rom Tokio schließt im Plus
28.11.2011, 07:30 Uhr
Ein Hoffnungsträger der koreanischen Wirtschaft: Das "Galaxy Note" von Samsung muss in der Kundengunst gegen das iPhone von Apple bestehen.
(Foto: REUTERS)
Die Spekulationen um ein gewaltiges Kreditpaket für Italien sorgen an den asiatischen Aktienmärkten Zuversicht aus: In Japan setzen Investoren große Hoffnungen auf eine schnelle Eindämmung der Schuldenkrise. Leise warnen skeptische Stimmen: Eine offizielle bestätigung gibt es zum angeblichen 600-Milliarden-Kredit nicht.
Ermuntert durch positive Futures für die Wall Street hat die japanische Börse am Montag Gewinne verbucht. Händler machten sich zudem Hoffnungen auf eine Eindämmung der Schuldenkrise in Italien. Anlass war ein Zeitungsbericht, wonach der Internationale Währungsfonds (IWF) ein Hilfspaket für das hoch verschuldete Land vorbereitet.

Anstieg in die vage Hoffnung: Wenn der IWF dementiert, wäre die Wirkung schnell dahin.
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Die italienische "La Stampa" berichtete ohne Angabe von Quellen, Talien könnte durch den IWF mit einer Kreditstütze von bis zu 600 Mrd. Euro rechnen. Das Geld solle dem Land zu einem Zinssatz zwischen 4 und 5 Prozent zugänglich gemacht werden. Ein Inspektorenteam des IWF wird in den kommenden Tagen in Rom erwartet, ein genaues Datum ist aber noch nicht genannt worden.
Der Nikkei-Index für 225 führende Werte ging mit einem deutlichen Plus von 127,48 Punkten oder 1,56 Prozent beim Stand von 8287,49 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix verbesserte sich um 9,10 Punkte oder 1,29 Prozent auf den Schlussstand von 715,70 Zählern.
Trotz einer grundsätzlich optimistischeren Einstellung blieben Händler skeptisch: "Die Gerüchte über die 600 Mrd. Euro für Italien fußen lediglich auf einem Bericht der Lokalmedien", sagte Kenichi Hirano von Tachibana Securities.
Bei den Einzelwerten gewann die Aktie von Macromill 5 Prozent auf 859 Yen, nachdem Yahoo Japan ankündigte, rund vier Millionen Anteilsscheine zu kaufen und damit zum größten Anteilseigner des internetbasierten Forschungsunternehmens zu werden. Yahoo Japan soll 24,35 Prozent der Anteile nach zuvor 9,82 Prozent halten.
Der positive Auftakt des US-Weihnachtsgeschäfts bescherte den südkoreanischen Aktien zu Wochenbeginn kräftige Kursgewinne beschert. Der Kospi gewann 2,2 Prozent oder 39 Punkte auf 1815 Zähler. Stützend wirkten auch die Gerüchte um eine großzügige Unterstützung für Italien durch den Internationalen Währungsfonds (IWF). Der IWF dementierte allerdings Verhandlungen mit Italien über Finanzhilfen.
Gekauft wurden Technologiewerte wie Samsung Electronics mit plus 3,3 Prozent auf 978.000 Won und Hynix mit plus 7,1 Prozent auf 23.300 Won. Beide Titel wurden von der Hoffnung auf eine höhere Nachfrage getragen. Der US-Einzelhandel hatte sich zufrieden mit dem Beginn des diesjährigen Weihnachtsgeschäfts gezeigt, das traditionell am vergangenen Freitag nach dem Feiertag "Thanksgiving" begonnen hatte. LG Display verbesserten sich um 6,3 Prozent auf 24.450 Won.
Versorger profitierten abermals von der Hoffnung auf höhere Gas- und Strompreise. Korea Electric Power gewannen 4,6 Prozent auf 25.950 Won.
Quelle: ntv.de, AFP/DJ/rts