Marktberichte

Fed-Ausblick belastet Asien Tokio schließt in Sorge

Tokio nach dem Sturm.

Tokio nach dem Sturm.

(Foto: AP)

Die Zweifel der US-Notenbank, die Schuldenkrise in Europa und schwache Konjunkturdaten aus China setzen die Anleger an den asiatischen Aktienmärkten von drei verschiedenen Seiten unter Druck: Von Tokio über Shanghai bis Hongkong geben die Kurse auf breiter Front nach.

Der düstere Konjunkturausblick der US-Notenbank hat zu deutlichen Kursverlusten an den asiatischen Börsen geführt. Auch Zahlen, nach denen die chinesische Wirtschaft das schwächere Wachstum in Europa und den USA wohl nicht wettmachen kann, verdarben den Investoren die Laune.

Strahlender Sonnenschein verdrängt die Regenwolken von Taifun "Roke".

Strahlender Sonnenschein verdrängt die Regenwolken von Taifun "Roke".

(Foto: AP)

Die wichtigsten Indizes in Fernost gaben deutlich nach. In Hongkong betrug das Minus mehr als 4 Prozent. Viele Börsianer hatten eigentlich mit Hoffnung auf das Treffen der US-Notenbanker geschaut. Die Ankündigung, im Rahmen einer Art "Operation Twist" bis Mitte 2012 für 400 Mrd. Dollar kurz laufende Anleihen in lang laufende Titel zu tauschen, um so Kredite zu verbilligen, blieben im Rahmen der Erwartungen.

In Japan schloss der Leitindex Nikkei mit einem Minus von 2,1 Prozent auf 8560 Punkte. Der breiter gefasste Topix gab um 1,7 Prozent auf 744 Stellen nach. Auch alle anderen Leitbörsen gaben deutlich nach. In Südkorea und Taiwan betrug das Minus etwa 3 Prozent.

Konjunktursorgen beherrschten die Stimmung. Nach vorläufigen Zahlen schrumpfte etwa der produzierende Sektor in China im September zum dritten Mal in Folge. Zugleich legt die Inflation zu.

In einer Lageeinschätzung wies Koichi Ogawa von Daiwa SB Investments darauf hin, dass auch der starke Kurs des Yens und die Schuldenkrise in Europa den Anlegern weiter Sorgen bereite. Marktteilnehmer in Tokio führten die Schwäche auch auf das von April bis September laufende Halbjahr zurück.

Stichtag für Dividenden

Vor Ablauf dieser Zeit nähmen manche Investoren Gewinne mit. Einige Analysten gehen davon aus, dass es nach dem 27. September zu weiteren Verlusten kommt. Für viele japanische Aktien ist dieser Stichtag wichtig: Wer zu diesem Datum eine Aktie besitzt, ist nach japanischen Gepflogenheiten für die Zeit zwischen April und September dividendenberechtigt.

Im Interesse der Anleger standen Aktien des Mobilfunkkonzerns Softbank, der einem Bericht zufolge die Exklusivrechte für das erwartete neue iPhone von Apple verliert. Demnach kommt der Konkurrent KDDI ab November beim " " zum Zug. Eine mit der Angelegenheit vertraute Person bestätigte, dass KDDI mit Apple verhandele. Die Aktien von Softbank verbilligten sich um 12,3 Prozent, während KDDI mit einem Verlust von 0,8 Prozent besser als der Markt insgesamt abschnitten.

Finanztitel gerieten wie zuvor in den USA unter Druck. Hintergrund ist die wichtiger Wall-Street-Häuser wie Bank of America, Citigroup und Wells Fargo durch die Ratingagentur Moody's. So gaben Papiere von Nomura Holdings um 4,75 Prozent nach. Sumitomo Mitsui und Mitsubishi UFJ schlugen sich aber mit 1,8 beziehungsweise 1,5 Prozent besser als der Aktienmarkt insgesamt.

Quelle: ntv.de, rts

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