Marktberichte

Asien auf Richtungssuche Tokio schließt schwächer

Die Börsen in Fernost haben uneinheitlich tendiert. Die Märkte in Japan wurden von Plänen für Kapitalerhöhungen bei Schwergewichten wie der größten heimischen Bank MUFG und dem Elektronikkonzern Hitachi belastet.

(Foto: REUTERS)

 Zudem zeigten sich Anleger trotz des zweiten Wirtschaftswachstums in Folge skeptisch bezüglich der Entwicklung der Verbraucherausgaben. Es sei damit zu rechnen, dass künftig fallende Löhne und Gehälter zu einem Einbruch des Konsums führten. In China dagegen reagierte der Markt positiv auf die Konjunkturdaten aus der vergangenen Woche. US-Präsident Barack Obama befindet sich gerade auf Staatsbesuch in der Volksrepublik.

Der Nikkei der 225 führenden Werte ging mit einem leichten Plus von 0,2 Prozent auf 9791 Punkte aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix-Index hingegen schloss mit Abschlägen von 0,7 Prozent auf 860 Zähler. Fester notierten die Märkte in Australien, Taiwan, Südkorea, Hongkong, Shanghai und Singapur.

Hitachi unter Druck

Zu den Verlierern in Japan gehörten die Aktien von Hitachi, die mehr als acht Prozent verloren. Der seit Jahren mit Verlusten kämpfende Konzern hatte eine Kapitalerhöhung von 4,7 Milliarden Dollar angekündigt. Zuvor hatte auch Japans größte Bank Mitsubishi UFJ Financial (MUFG) eine Kapitalerhöhung angekündigt. Sie will den Kapitalmarkt Kreisen zufolge für eine Rekordsumme von 11 Milliarden Dollar anzapfen. Die japanischen Banken gelten in Folge der Finanzkrise als unterkapitalisiert. Die Papiere verloren 5,5 Prozent.

Auch Mitsui Chemicals plant eine Kapitalerhöhung. Das Unternehmen will Aktien für mehr als 700 Millionen Dollar ausgeben, um damit seinen Vorstoß auf den chinesischen Markt zu finanzieren. Die Anteile gaben mehr als 13 Prozent nach.

Die Händler richten sich wegen der zunehmenden Zahl von Kapitalerhöhungen auf ein Überangebot an Aktien ein. "Die Banken-Aktion war ja nicht zu vermeiden und nun kommt auch noch Hitachi", sagte ein Experte. "Und das dürfte noch nicht das Ende sein. Wir werden wahrscheinlich eine ganze Welle von Kapitalerhöhungen erleben und das wirft Zweifel an der Nachfrage auf." Japanische Konzerne haben seit Anfang des Jahres neue Aktien im Wert von rund 40 Milliarden Dollar aufgelegt.

Die Unternehmen nutzen das verbesserte Umfeld, sowohl in der Konjunktur als auch an der Börse. Seit März ist der Nikkei rund 40 Prozent gestiegen. Im dritten Quartal wuchs die exportabhängige Wirtschaft zudem so stark wie seit zwei Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt verzeichnete ein Plus von 1,2 Prozent.

In Taiwan profitierten Konsumentenwerte von den guten Quartalszahlen von Einzelhändlern in den USA. Zudem standen die LCD-Hersteller Chi Mei Optoelectronics sowie Innolux Display im Fokus. Die Aktien stiegen um knapp sieben Prozent beziehungsweise knapp drei Prozent, nachdem die beiden Konzerne angekündigt hatten, zu fusionieren.

Gewinne in Seoul

Aufschläge in Schifffahrts- und Technologiewerten führten zu einem festen Schluss an der Börse in Seoul. Der Kospi gewann 1,3 Prozent auf 1592 Punkte. Am Markt sei auf eine positive Entwicklung der US-Börsen am Montag gewettet worden, die durch gute Einzelhandelsumsätze im Oktober befeuert werden könnte. Technologiewerte zeigten sich deutlich erholt. Die Investoren gingen nun davon aus, dass die Aufwertung des Won zum Dollar mit der Korrektur seit September eingepreist sei, hieß es zur Begründung. Am Berichtstag seien die Werte im Gefolge von Gelegenheitskäufen gestiegen. So gewannen Hynix 4,5 Prozent und LG Electronics 3,5 Prozent.

Schifffahrtswerte profitierten vom weiterhin steigenden Baltic Dry Index, STX Pan Ocean sprangen um 7,6 Prozent. Daewoo Engineering & Construction steigerten sich um 8,1 Prozent, nachdem ein Medienbericht von möglichen Geboten aus Italien und Deutschland zusätzlich zu den vier vorhandenen Bietern wusste.

Quelle: ntv.de

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