Marktberichte

Schuldenangst erreicht Asien Tokio schließt unter 10.000

An den fernöstlichen Aktienmärkten in Japan, China, Taiwan, Singapur und Korea zeigen die Pfeile klar nach unten: Die Schuldenprobleme in Europa und den USA machen auch die Anleger in Asien zunehmend nervös.

Die Verunsicherung wegen der Schuldenkrise in Europa und den USA hat am Dienstag die asiatischen Aktienmärkte ins Minus getrieben.

In Japan ist Feierabend: Was machen die Europäer, was die Amerikaner?

In Japan ist Feierabend: Was machen die Europäer, was die Amerikaner?

(Foto: REUTERS)

In Tokio rutschte der Leitindex Nikkei unter die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten. Auf dem Verkaufszettel standen die Aktien von Banken und Exporteuren. Bei den Devisen setzte der Euro seinen Abwärtstrend fort, nachdem sich die Finanzminister der europäischen Währungsgemeinschaft bei einem Treffen in Brüssel nicht auf konkrete Schritte zur Eindämmung der Schuldenkrise einigen konnten.

In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,4 Prozent schwächer bei 9926 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 1,5 Prozent auf 857 Punkte. Deutliche Verluste verzeichneten auch die Aktienmärkte in Hongkong, Shanghai, Singapur, Taiwan und Südkorea. Der Hand-Seng-Index in Hongkong verbuchte sogar mit einem Abschlag von gut 3 Prozent auf 21.663 Zähler den größten Tagesverlust seit mehr als einem Jahr.

Analysten verwiesen darauf, dass alle bisherigen Bemühungen der Euro-Staaten zur Eindämmung der Schuldenkrise wenig gebracht hätten. "Selbst wenn sie sich auf milliardenschwere Rettungspakete für Griechenland und andere betroffene Staaten einigen sollten: Das Problem kann nur gelöst werden, wenn die Sparprogramme umgesetzt werden", sagte Analyst Thomas Lam in Singapur. Zudem verwies er auf die verhärteten Fronten im US-Schuldenstreit zwischen Demokraten und Republikanern, was das Gesamtbild für die Weltwirtschaft ebenfalls trübe.

Zu den größten Verlierern zählten die Banken: Der japanische Banken-Index verlor 2 Prozent an Wert, der Aktienkurs des größten japanischen Geldhauses Mitsubishi UFJ Financial rutschte sogar knapp 3 Prozent ins Minus. Bei den Exporteuren stach der Autohersteller Toyota hervor, dessen Papiere 1,9 Prozent an Wert verloren. Canon-Titel gaben 1,8 Prozent ab.

Die Euro-Finanzminister hatten sich am Montagabend erneut nicht auf ein zweites Rettungspaket für Griechenland geeinigt. Zudem schlossen sie den Zahlungsausfall eines Landes nicht mehr demonstrativ aus. Für den Euro bedeutete dies am Dienstag in Fernost weitere Verluste: Gegenüber dem Dollar fiel die Gemeinschaftswährung auf 1,3930 Dollar nach 1,4043 im späten US-Handel vom Montag. Das war der tiefste Stand seit gut vier Monaten - und die Tendenz war weiter abwärts. Zuletzt notierte die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,3950 Dollar.

Quelle: ntv.de, rts

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