Yen fester, Aktien schwächer Tokio senkt den Blick
08.01.2013, 08:45 Uhr
Breiter aufgestellt: Das Börsenbarometer hinter dem japanischen Leitindex Nikkei verliert am Dienstag etwas stärker.
(Foto: REUTERS)
In Asien endet der zweite Handelstag der Woche im Minus: Investoren blicken auf die Entwicklung der Wechselkurse und ziehen sich aus exportstarken Titeln zurück. Gespannt warten die Börsianer auf neue Zahlen aus den USA. Die Schlacht der Smartphone-Giganten belastet die Kurse in Seoul und Taipeh.
Vor Beginn der Berichtssaison weisen die Trendpfeile an den asiatischen Aktienmärkten am Dienstag nach unten. Dem Markt fehle Orientierung, erklärten Händler. Die meisten Anleger seien vorsichtig.
In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Leitindex Nikkei den zweiten Tag in Folge im Minus: Er verlor 0,86 Prozent auf 10.508 Punkte. Der breit gefasste Topix büßte um 9,18 Punkte oder 1,04 Prozent auf 871,88 Zähler ein. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans gab 0,6 Prozent ab. Ebenso im Minus lagen die übrigen wichtigen asiatischen Indizes, selbst die Aktienmärkte auf dem chinesischen Festland in Hongkong und Shanghai konnten sich dem Trend nicht entziehen.
Im Hinblick auf die anstehenden Zwischenergebnisse aus dem zurückliegenden Schlussquartal 2012 rechneten Experten überwiegend mit durchwachsenen Geschäftszahlen der großen Firmen. Als erstes Schwergewicht aus der US-Unternehmenslandschaft will der Aluminiumkonzern Alcoa am Abend nach Börsenschluss in New York seine Quartalsbilanz vorlegen. Auch wegen der am Donnerstag anstehenden Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) seien die Investoren in Asien noch zurückhaltend, hieß es. Gewinnmitnahmen nach der kurzen Neujahrsrally drückten die Kurse zusätzlich.
In Tokio wagten sich die Anleger Beobachtern zufolge nach den zuletzt kräftigen Kursgewinnen noch nicht wieder aus der Defensive. Das könne sich aber bald wieder ändern, wenn die japanische Notenbank wie erwartet ihre Geldschleusen weiter öffne und der Yen wieder falle, sagte Analyst Kenichi Hirano von Tachibana Securities. Der Dollar legte im Yen-Handel eine Pause ein. Er war in den vergangenen zwei Monaten zur japanischen Währung um rund zehn Prozent gestiegen. Der Euro hielt sich bei Kursen von rund 1,3114 Dollar stabil verglichen zum New Yorker Niveau am Montagabend.
Im Tokioter Aktienhandel zählten Exportwerte zu den größten Verlierern: So gaben die Aktien des Autobauers Toyota um rund 2 Prozent nach. Die Papiere des Rivalen Suzuki büßten 2,2 Prozent ein. Die Titel des Technologiekonzerns Toshiba fielen um 2,6 Prozent.
Wettstreit der Smartphone-Riesen
In Seoul drückte das Minus beim Index-Schwergewicht Samsung den Kospi um 0,6 Prozent. Der südkoreanische Elektronikriese Samsung Electronics hat vor Handelsstart einen neuen Rekord für seinen operativen Gewinn im vierten Quartal prognostiziert, damit die Anleger aber offenbar nicht zufrieden gestellt. Obwohl die Südkoreaner mit einem weiteren Rekordquartal rechnen, gaben die Titel 1,3 Prozent ab.
"Insgesamt dürften die Zahlen zum vierten Quartal schlecht ausfallen, außer bei einigen Technologieunternehmen", sagte Analyst Kim Young Joon von SK Securities. Allerdings bessere sich die allgemeine Konjunkturlage derzeit, insofern dürfte das Schlimmste hinter den Firmen liegen, erklärte der Marktexperte.
"Einige Investoren sind womöglich besorgt, dass sich Samsung im ersten Quartal nicht wird verbessern können. Deshalb nehmen einige nun Gewinne mit", pflichtete Bae Sung-young von Hyundai Securities seinem Kollegen bei.
In Taiwan gaben die Papiere des Smartphoneherstellers HTC 4,5 Prozent: Der Nettogewinn des Samsung-Rivalen war im fünften Quartal in Folge gefallen und erreicht damit den niedrigsten Stand sei 2006. Besonders schlecht läuft es für HTC in den USA. Hier verlor der Konzern Marktanteile an Samsung und Apple.
In Hongkong stand der Versicherer China Pacific Insurance im Mittelpunkt: Die Private Equity Gesellschaft Carlyle Group steigt bei dem Versicherungskonzern aus. Die Papiere fielen um 1,9 Prozent.
In Australien rückten die Aktien der Minenkonzerne auf der Verliererliste nach oben. Die Papiere von Rio Tinto zogen sich um 1,3 Prozent zurück, Fortescue Metals Group notierten 1,4 Prozent schwächer.
Quelle: ntv.de, DJ/dpa/rts