Minuszeichen in Hongkong Tokio und Seoul im Plus
24.07.2008, 12:29 UhrGute Vorgaben, Quartalsberichte aus den USA und ein weiter gefallener Ölpreis haben den Asien-Börsen am Donnerstag weitere Aufschläge eingebracht. Insbesondere in Japan und Korea ging die Rallye der vergangenen Tage ungebremst weiter. Zu fortgeschrittener Stunde schwächte sich das Aufwärts-Momentum dann aber merklich ab. Dies bekamen unter anderem die Marktteilnehmer in Hongkong zu spüren, wo die Börse deutlich später schließt als in Tokio, Taipeh und Seoul.
In Japan verbesserte sich der Nikkei225 heute um 2,2 Prozent auf 13.603 Punkte und schloss damit auf seinem Tageshoch, das gleichzeitig dem höchsten Stand seit vier Wochen entsprach. Der breitere Topix wiederum stieg um 2,2 Prozent auf 1332 Zähler. Vor allem bei den Exportwerten kam es zu deutlichen Aufschlägen. Toyota Motor schossen um 5,1 Prozent nach oben. Der Konzern hat im ersten Halbjahr General Motors beim Absatz überholt und ist jetzt der größte Autobauer der Welt. Honda Motor stiegen um 3,8 Prozent und Mazda Motor um 6,5 Prozent. Im Elektronik-Segment gewannen Sony 3,9 Prozent und Konica Minolta 3,2 Prozent hinzu. Canon verbesserten sich vor Zahlen um 3,7 Prozent. Die Aktie von Toshiba zog um 5,2 Prozent an, obwohl zuvor die Zeitung "Nikkei" gemeldet hatte, dass der Konzern wegen seiner schwachen Chipsparte in die roten Zahlen rutschen werde. Unter den Finanzwerten verteuerten sich Mitsubishi UFJ Financial um 2,2 Prozent und Sumitomo Mitsui Financial um 1,7 Prozent.
In Korea zog der Kospi um 2,16 Prozent auf 1626 Zähler an. Auch hier waren es insbesondere die guten Nachrichten der US-Unternehmen und die gefallenen Rohölpreise, die die Kauflaune stimulierten. Erstmals seit über einem Monat gehörten auch die Investoren aus Übersee heute wieder zu den Netto-Käufern und deckten sich vor allem mit den zurückgekommenen Blue Chips aus dem Technologiesektor ein. Hier legten etwa Samsung Electronics 4,6 Prozent zu, nachdem Spekulationen hochgekocht waren, wonach der Konzern ein gewaltiges Aktienrückkaufprogramm plane. Die Titel von LG Electronics legten 5,1 Prozent zu. Hyundai Motor stiegen um 1,4 Prozent, obwohl der Konzern bekannt gegeben hatte, dass der Nettogewinn wegen Währungsabsicherungsgeschäften um elf Prozent geschrumpft sei. Unter den Schiffsbauern verteuerten sich Hyundai Heavy um 6,2 Prozent und Samsung Heavy um 3,9 Prozent. Die Aktie von Korean Air stieg um 2,2 Prozent. SK Telecom gaben dagegen gegen den Trend 0,3 Prozent ab. Der Mobilfunkanbieter hatte erklärt, dass der Gewinn im zweiten Quartal wegen gestiegener Kosten um 26 Prozent zurückgegangen ist.
In Taiwan verbesserte sich der TAIEX um 0,8 Prozent auf 7368 Zähler. Dabei erstrahlten vor allem die Sektoren Tourismus und Immobilien wieder in glänzendem Licht. Sowohl Formosa Hotels und Ambassador Hotel als auch Cathay Real Estate und Goldsun Development schossen um die in Taipeh maximal möglichen sieben Prozent nach oben. Unter den Fluggesellschaften verteuerten sich Eva Air um 4,5 Prozent und China Airlines um 1,8 Prozent. Im Technologiesektor legten Taiwan Semiconductor 2,3 Prozent zu, United Microelectronics schlossen unverändert bei 15,70 Taiwan-Dollar. Nanya Technology stiegen um 1,8 Prozent, obwohl Morgan Stanley sich erneut skeptisch zu der Aktie des Chipentwicklers geäußert hatten. Die Papiere des Flachbildschirm-Herstellers AU Optronics stiegen im Vorfeld des Quartalsberichts um 2,0 Prozent.
Der Hang Seng Index machte heute die Erholung an den übrigen asiatischen Börsen nicht mehr mit. Hongkongs Leitindex befand sich zwar die meiste Zeit des Handelstages über im Plus, drehte dann aber nach unten ab. Er schloss mit einem Abschlag von 0,2 Prozent auf 23.087 Stellen. Dabei brachten Gewinnmitnahmen etwa die Aktie von China Mobile um 0,2 Prozent nach unten. Hutchison Whampoa verloren 0,7 Prozent. Der Konzern gilt als aussichtsreichster Bieter für ein griechisches Hafen-Terminal. Im Finanzsektor gaben Bank of China und ICBC jeweils 0,3 Prozent ab. Ein Kommentar der Investmentbank CLSA hatte zuvor erneut die Angst vor Subprime-Anleihen geschürt, die sich noch in Besitz der China-Banken befinden könnten. Herbe Abschläge gab es unter den Kohleproduzenten, wo Yanzhou Coal 4,5 Prozent, China Coal 3,6 Prozent und China Shenhua 4,9 Prozent verloren. Zuvor hatte die Regierung angekündigt, ihre Preiskontrollen für den Kohle-Spot-Markt zu verschärfen, um eine günstige Versorgung der heimischen Kraftwerksbetreiber sicherzustellen. Im Ölsektor verloren PetroChina 1,5 Prozent und Sinopec 0,9 Prozent; unter den Goldminenbetreibern gaben Zijin Mining 2,6 Prozent und Zhaojin Mining 0,4 Prozent ab.
In China legte der Shanghai Composite Index 2,55 Prozent auf 2910 Punkte zu; der Shanghai A-Share Index verbesserte sich um 2,56 Prozent auf 3053 Stellen.
Quelle: ntv.de