Schwächerer Yen erleichtert Tokioter Börse atmet auf
18.03.2011, 07:32 UhrDer Tokioter Aktienmarkt profitiert zum Wochenschluss von Eingriffen der führenden Notenbanken in den Deivsenmarkt. Der schwächere Yen hilft Exportwerten am japanischen Aktienmarkt auf die Beine. Auch für den Fukushima-Betreiber Tepco geht es am Markt steil bergauf.
Die Kurse am japanischen Aktienmarkt wurden am Freitag von einem fallenden Yen nach oben getrieben. Mit einer konzertierten Aktion bremsten die Notenbanker der führenden Industriestaaten die Rekordjagd der japanischen Währung. Das konnte Sorgen am Markt vor einem zusätzlichen Schaden für die Wirtschaft durch eine zu starke Währung nach dem schweren Erdbeben und der Nuklearkatastrophe abmildern.
Der japanische Leitindex Nikkei kletterte im Handelsverlauf um 2,7 Prozent auf 9206,75 Punkte. Der marktbreitere Topix kletterte um 2,4 Prozent auf 830,39 Punkte. Auch die übrigen Märkte in Asien verbuchten Gewinne. Die Börse in Hongkong notierte 0,5 Prozent höher, der chinesische Leitindex in Shanghai lag ebenfalls 0,5 Prozent im Plus. Die Börse in Südkorea stieg um 1,1 Prozent.
"Das ist die erste konzertierte Intervention seit 2000, das wird eine nachhaltige Wirkung auf den Markt haben", sagte Analystin Kathy Lien von GFT. Am Donnerstag hatte der Nikkei noch unter der Marke von 9000 Punkten geschlossen, nachdem er erst am Wochenanfang. dem ersten Handelstag nach der Katastrophe, unter die psychologisch wichtige 10.000er-Marke gefallen war.
Neben den Devisenmarktinterventionen gab Japans Notenbank wie an den Vortagen große Finanzspritzen zur Stabilisierung der Märkte. Sie stellte den Banken drei Billionen Yen (etwa 27 Mrd. Euro) kurzfristige Notfall-Liquidität zur Verfügung. Bereits Anfang und Mitte der Woche hatte die Notenbank Dutzende Milliarden Euro zur Beruhigung der Finanzmärkte in das Bankensystem gepumpt - aber nicht immer ließ das die Kurse steigen.
Neben den schwächeren Yen-Notierungen wird der japanische Aktienmarkt zudem von zurückgehenden Strahlungswerten am Unglücksmeiler Fukushima gestützt. Alle Sektoren verzeichnen Aufschläge.
Angeführt wird das Tableau der Tagesgewinner von den Exportwerten, die von der Yen-Abwertung profitierten. So steigen Kyocera um 5,2 Prozent und Fanuc um 1,1 Prozent.
Der weltgrößte Autobauer Toyota lässt seine Produktion in den japanischen Werken bis zum 22. März ruhen. Die Herstellung von Ersatzteilen ist nach Angaben des Autobauers jedoch am Donnerstag wieder angelaufen. Der Kurs gab gegen den Trend bei den Industriewerten 1,7 Prozent nach.
Im zuletzt arg gebeutelten Atomsektor geht es steil nach oben. Die Aktien des Nuklearausrüsters Toshiba zogen um 7,5 Prozent an. Die Papiere des Kernkraftwerkbetreibers Tepco legten nach ihrem freien Fall der vergangenen Tage um 18,8 Prozent zu.
Quelle: ntv.de, nne/dpa/rts