Bombenanschläge in Boston Tokioter Börse geht in Deckung
16.04.2013, 08:30 Uhr
Tokio im Bann der Ereignisse in Boston. Die Detonationen im Zielraum des Boston-Marathons verstärken die Zurückhaltung der Anleger.
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Die Bombenanschläge beim Boston-Marathon überschatten das Handelsgeschäft in Asien. Die Risikobereitschaft der Anleger sinkt. Im Fokus stehen Softbank, die um den sicher geglaubten Kauf des US-Rivalen Sprint bangen.
Die Bombenanschläge beim Boston-Marathon und enttäuschende Konjunkturdaten aus China haben die japanische Börse zeitweise stark unter Druck gesetzt. Bis zum Handelsschluss konnte aber ein Teil der Verluste eingedämmt werden. Der Tokioter Leitindex Nikkei der 225 führenden Werte verlor 0,4 Prozent auf 13.221 Punkte. Der breiter gefasste Topix verlor 1,3 Prozent auf 1119 Zähler. In China notierte der Index der Börse Shanghai 0,2 Prozent fester, der Hongkonger Index gab 0,1 Prozent nach.
Händler hatten schon vor Eröffnung der Börse vermutet, dass die Detonationen im Zielraum des Boston-Marathons die Zurückhaltung der Anleger verstärken würden. Zudem drückten die Daten aus China vom Vortag weiter auf die Kurse, die schon zuvor die US-Börsen um rund zwei Prozent hatten abrutschen lassen.
"Die Wall Street muss den größten Tagesverlust seit Beginn des Jahres hinnehmen, es gibt eine sinkende Risikobereitschaft, Sorgen vor einem Abschwung in China und viele Fragen zur US-Wirtschaft", zählte Takashi Hiroki von Monex Inc die Gründe für die nachgebenden Kurse auf.
Der Yen legte im Handelsverlauf kräftig zu, er notierte zum Dollar zeitweise bei 95,67 Yen, notierte später aber wieder etwas schwächer. Der Goldpreis stieg, eine Feinunze kostete 1366 Dollar. Nach den Explosionen in Boston wurden Anleger vorsichtiger und kauften wieder Gold. Das Edelmetall gilt als sicherer Hafen. Noch am Montag war es zu einem regelrechten Ausverkauf beim Gold gekommen, der Preis je Feinunze brach um acht Prozent auf 1345 Dollar ein.
Die Softbank-Aktien fielen um fast sieben Prozent. Das Mobilfunkunternehmen muss um den schon sicher geglaubten Kauf des US-Rivalen Sprint für 20 Mrd. Dollar und den damit verbundenen Eintritt auf den US-Markt fürchten. Denn der US-Satellitenfernseh-Betreiber Dish legte eine Gegenofferte für Sprint vor.
Quelle: ntv.de, rts