Marktberichte

Für Portugal reicht Ramsch-Rating Trichet gibt Euro Feuer

(Foto: dpa)

Der Euro hat sich am Donnerstag nach einer Berg- und Talfahrt leicht erholt. Dafür sorgen vor allem laxere Vorschriften für Portugal, um sich bei der Notenbank Geld zu leihen.

Nach Kursverlusten des Euro zu Dollar und Yen am Donnerstagmittag hat sich die Gemeinschaftswährung im weiteren Verlauf des Handels erholt und setzt die Stärke im späten europäischen Währungsgeschäft fort. Gestützt wird der Euro von der Aussage des EZB-Präsidenten Jean-Claude Trichet, dass für portugiesische Staatsanleihen künftig kein Mindest-Rating mehr vorliegen muss.

Der zweite Zinsschritt nach der Finanzkrise: In Frankfurt fällt die Entscheidung.

Der zweite Zinsschritt nach der Finanzkrise: In Frankfurt fällt die Entscheidung.

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Pünktlich zum Beginn der Rede Trichets handelte der Euro beim Tagestief von 1,4220 US-Dollar. "Als Trichet dann klar machte, dass die EZB künftig auch portugiesische Staatsanleihen mit Junkbond-Status als Sicherheiten akzeptiert, ist der Euro nach oben gedreht", sagte eine Beobachterin. Gegen Abend hat sich der Euro zum Dollar auf 1,4358 US-Dollar erholt. Auch zu Pfund Sterling und Schweizer Franken hat der Euro aufgewertet.

"Mit der Verabschiedung von einem Mindest-Rating als Voraussetzung für die Akzeptanz portugiesischer Papiere als Sicherheiten wendet sich die EZB klar gegen die jüngsten Abstufungen durch Ratingagenturen", stellte eine Beobachterin fest. Dies habe an den Finanzmärkten für eine nachlassende Risikoaversion gesorgt. Von dieser profitiere der Euro. Während die Rentenmärkte auf Talfahrt gingen, zogen die Aktienmärkte an.

Den Leitzins hat die EZB erwartungsgemäß zum zweiten Mal nach dem Ende der Rezession erhöht. Der Hauptrefinanzierungssatz steigt um 25 Basispunkte auf 1,5 Prozent. EZB-Präsident Trichet begründete den Schritt mit Aufwärtsrisiken für die mittelfristige Preisstabilität. Der Einlagensatz wird ebenfalls um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent erhöht und der Spitzenrefinanzierungssatz auf 2,25 Prozent.

Überraschend solide Daten vom US-Arbeitsmarkt stützen in New York zwar die Aktienkurse, können den Dollar gegen den Euro aber nicht befeuern. Am Freitag veröffentlicht das US-Arbeitsministerium den offiziellen Beschäftigungsbericht für den Juni. Dann könnten Beobachtern zufolge die Karten für die großen Währungspaare neu gemischt werden. Der Bericht gilt als konjunkturelles Highlight der Woche.

Quelle: ntv.de, rts

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