Marktberichte

Wall-Street-Ausblick Turbulente Woche voraus

Konjunkturhoffnungen auf der einen, Nervosität wegen Goldman Sachs und Griechenland auf der anderen Seite: Die US-Anleger machen sich auf eine turbulente Woche gefasst, erlauben sich aber vorsichtigen Optimismus. Schließlich könnten einige Wirtschaftsdaten Hinweise liefern, dass sich die ersehnte Stabilisierung der US-Wirtschaft kommt.

Die kommende Woche könnte turbulent werden.

Die kommende Woche könnte turbulent werden.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Höhepunkt dürfte der Arbeitsmarktbericht am Freitag sein. Hier wird damit gerechnet, dass im April mit 200.000 neuen Jobs den zweiten Monat in Folge neue Stellen geschaffen wurden. Auch die Bilanzen von Größen wie dem Lebensmittelriesen Kraft, dem Netzwerkausrüster Cisco und dem Pharmakonzern Pfizer könnten den Aktienmärkten Auftrieb geben.

Doch die Widerstandskraft der Wall Street dürfte mit den Betrugsvorwürfen gegen Goldman Sachs und der Zitterpartie um Griechenland weiter auf die Probe gestellt werden. Schon zum Wochenschluss wurde die Stimmung auf dem Parkett durch Berichte getrübt, dass nach der Börsenaufsicht SEC nun auch die Staatsanwaltschaft gegen Goldman ermittelt. Die Entwicklung bei Goldman kann Experten zufolge auch die Senatsdebatte um eine Finanzmarktreform zugunsten strengerer Auflagen beeinflussen. Auch zeige Goldman, welch hohes Risiko im Markt und in den Finanztiteln stecke.

Zusammen mit enttäuschenden Konjunkturdaten belastete Goldman die US-Börsen am Freitag deutlich. Auch auf Wochensicht ging es bergab: Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 1,2, der S&P 500 2,5 Prozent und die Technologiebörse Nasdaq 2,7 Prozent. Für den Monat April ergab sich für den Dow aber ein Zuwachs von 1,4 Prozent, für den S&P von 1,5 und für die Nasdaq von 2,6 Prozent.

Beim Dauerthema Griechenland ist zwar etwas Entspannung denkbar, da das milliardenschwere Hilfspaket für das hoch verschuldete Land noch am Wochenende unter Dach und Fach gebracht werden sollte. Doch es blieb zunächst offen, ob die Hilfen ausreichen, um Griechenland aus seiner Schuldenfalle zu befreien und einen Flächenbrand in Europa zu verhindern.

"Das dürfte eine wilde Woche werden", sagte Joe Benanti von Rosenblatt Securities in New York. Die Schwankungen des S&P ließen erkennen, was die wahre Grundlage des Marktes sei. "Ich könnte mir vorstellen, dass ein langsamer aber steter Zugewinn noch drin ist."

Allerdings könnte die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko in der kommenden Woche auch in New York weitere Nervosität verursachen: So könnten US-Konzerne, die mit der gesunkenen Ölplattform in Verbindung stehen, weiter unter Druck geraten. Halliburton-Papiere hatten in der vergangenen Woche bereits mehr als zwölf, die US-notierten Aktien von Transocean fast 20 Prozent verloren.

Bei den Konjunkturdaten eilen dem mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktbericht eine ganze Reihe weiterer Zahlen voraus: So am Montag der Einkaufsmanager-Index Industrie, am Dienstag der Auftragseingang Industrie, am Mittwoch der Einkaufsmanager-Index Dienstleistungen und der private Arbeitsmarktbericht ADP für April sowie am Donnerstag die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.

Quelle: ntv.de, Leah Schnurr, Reuters

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