Wachstumssorgen an der Wall Street US-Anleger bleiben vorsichtig
27.01.2014, 22:15 Uhr
Währungsturbulenzen und Wachstumssorgen in den Schwellenländern verhageln den Börsianern die Stimmung.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Börsianer in den USA lassen sich nicht aus der Reserve locken. Zuviel Unsicherheit hängt über den Kursen: Anleger sorgen sich um das Wachstum in den Schwellenländern. Am Dienstag entscheiden die Notenbanker über die Geldpolitik. Und dann legt auch noch Apple Zahlen vor.
An den US-Aktienmärkten ist die erhoffte Erholung von den heftigen Verlusten der vergangenen Woche am Montag ausgeblieben. Schuld daran waren schwache Daten vom US-Immobilienmarkt. Im Dezember waren überraschend wenig neue Eigenheime verkauft worden. Dass Baumaschinenhersteller Caterpillar im vierten Quartal besser abgeschnitten hatte als befürchtet, ging dabei unter.
Mit einem Plus von knapp 6 Prozent führte die Caterpillar-Aktie den Dow-Jones-Index an. Zwar verbuchte der Konzern auch im Schlussquartal einen Umsatzrückgang, der allerdings nicht mehr so drastisch ausfiel wie zuvor. Gleichzeitig gelang es dem Unternehmen, seinen Gewinn zu steigern.
Dank der Caterpillar-Kursgewinne sank der Dow-Jones-Index lediglich um 0,3 Prozent auf 15.838 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,5 Prozent nach, während der Nasdaq-Composite um 1,1 Prozent fiel. Neben den schwachen Immobilienmarktdaten lastete die Sorge um die Schwellenländer auf den Gemütern der Anleger. Speziell die zuletzt schwachen Konjunkturdaten aus China hatten den Dow am Freitag unter 16.000 Punkte gedrückt.
Ansonsten blickte der Markt bereits auf das Treffen der US-Notenbank am Dienstag und Mittwoch. Denn hier wird über eine weitere Straffung der Geldpolitik spekuliert. Anleger befürchten, dass bei einer planmäßigen weiteren Rückführung der monatlichen Anleihekäufe um 10 auf dann noch 65 Milliarden Dollar der Abzug von Liquidität aus den Schwellenländern weitergeht oder sich sogar noch verschärft.
Zu den überdurchschnittlich starken Kursverlusten der Technologiewerte trug die Google-Aktie mit einem Minus von 2 Prozent bei. Der Betreiber der gleichnamigen Internetsuchmaschine investiert mit dem Kauf des Startup-Unternehmens DeepMind in künstliche Intelligenz. Überdies wollen Google und der koreanische Wettbewerber Samsung ihre Patente künftig gemeinsam nutzen. Die Konzerne haben ein breit angelegtes Lizenzabkommen über Technologiepatente unterzeichnet und damit ihre bereits bestehende Allianz verstärkt. Sie wappnen sich mit dem Deal gegen die harte Konkurrenz von Wettbewerbern wie Apple Der Kurs von Apple gewann unterdessen 0,8 Prozent. Offenbar waren die Anleger zuversichtlich, dass der Konzern mit seinen Geschäftszahlen nach Börsenschluss in den USA nicht enttäuschen würde.
Aktien von Merck & Co profitierten mit einem Kursplus von 1,1 Prozent von einer Analystenempfehlung. Morgan Stanley hat die Merck-Aktie gleich um zwei Stufen auf "Overweight" hochgestuft.
Quelle: ntv.de, hvg/DJ/rts