Stimmungstöter Pfizer US-Börsen ausgebremst
03.02.2010, 22:37 UhrEnttäuschende Zahlen vom Pharmakonzern Pfizer haben den US-Börsen am Mittwoch den Schwung genommen. Viele Anleger reagierten zudem verschnupft darauf, dass US-Präsident Barack Obama seine Pläne für die Gesundheitsreform sowie striktere Regeln für die Finanzmärkte bekräftigte. Zu den größten Verlierern zählten Banken- und Rohstofftitel.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,3 Prozent tiefer bei 10.270 Punkten. Im Handelsverlauf pendelte er dabei zwischen 10.231 und 10.307 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 fiel 0,6 Prozent auf 1097 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq ging nahezu unverändert bei 2190 Punkten aus dem Handel. Er wurde unter anderem von Apple gestützt, dessen Kurs um 1,7 Prozent zulegte.
Pfizer-Aktien büßten 2,3 Prozent ihres Wertes ein. Der weltgrößte Pharmakonzern konnte seinen Gewinn mit 767 Millionen Dollar im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifachen, verfehlte aber die Erwartungen der Wall Street. Die Aktien des Pfizer-Rivalen Eli Lilly verloren 0,9 Prozent, nachdem die US-Arzneimittelbehörde FDA eine Werbung für das Lungen-Medikament Adcirca als irreführend gerügt hatte.
Auch der Medienkonzern Time Warner gehörte mit einem Minus von 2,1 Prozent zu den Verlierern, obwohl ihm mit Kino-Kassenschlagern wie "Sherlock Holmes" und "Hangover" die Rückkehr in die Gewinnzone gelungen war.
Besser lief es beim Rivalen News Corp. Der Blockbuster "Avatar" verhalf dem Konzern von Rupert Murdoch zu einem überraschend kräftigen Quartalsgewinn, die Aktien verteuerten sich um 7,1 Prozent. Auch eine Erholung im Werbegeschäft habe dazu beigetragen, dass die Markterwartungen übertroffen worden seien, hieß es.
Zur allgemein schlechten Stimmung trugen dagegen Logistik-Unternehmen bei. Ryder System und C.H. Robinson Worldwide enttäuschten mit ihren Ergebnissen. Ihre Papiere sackten 7,7 Prozent und 6,8 Prozent ab.
Auf Konjunkturseite gab es ein gemischtes Bild. Einer Erhebung der Arbeitsagentur ADP zufolge hat sich der Stellenabbau in den USA deutlich verlangsamt: Im Januar fielen demnach nur noch 22.000 Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft weg nach 61.000 im Dezember. Analysten hatten mit einem Minus von 30.000 gerechnet. Dagegen stieg der Index des Institutes for Supply Management (ISM) für den Dienstleistungssektor geringer als erwartet. Zum Jahresanfang erreichte er 50,5 Zähler nach 49,8 Punkten im Dezember. Analysten hatten mit 51,0 Punkten gerechnet.
Quelle: ntv.de, rts