Marktberichte

Microsoft unter Druck US-Börsen bauen auf Caterpillar

Eine Vielzahl überraschend positiver Unternehmensergebnisse stützen die Kurse an der Wall Street. Die Papiere des Baumaschinenherstellers Caterpillar klettern auf ein Rekordhoch. Anleger warnen allerdings, nach Ende der Berichtssaison könnte der Aktienmarkt Probleme bekommen.

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(Foto: AP)

Die New Yorker Börsen sind zum Wochenschluss mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Die US-Großkonzerne legten weiterhin überwiegend besser als erwartete Bilanzen vor und stützten damit den Markt. Der weltgrößte Baumaschinenhersteller Caterpillar und der Pharmakonzern Merck reihten sich in den Reigen ein. Zudem stützten besser als erwartete Konjunkturdaten den Handel. Die großen Indizes Dow Jones und Nasdaq erzielten im April ihr bestes Monatsergebnis seit Dezember. Anleger warnten aber, nach Ende der Berichtssaison könne der Aktienmarkt ab Mitte Mai Probleme bekommen.

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Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zu Handelsschluss 0,4 Prozent fester bei 12.810 Punkten. Im Handelsverlauf pendelte er zwischen den Marken von 12.751 und 12.832 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 stieg um 0,2 Prozent auf 1363 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq tendierte leicht im Plus bei 2873 Stellen. Im Wochenvergleich legte der Dow-Jones-Index 2,4 Prozent zu, der S&P-500-Index zwei Prozent und die Nasdaq gewann 1,9 Prozent. Im gesamten Monat April verzeichnete der Dow einen Aufschlag von insgesamt vier Prozent, der S&P machte 2,8 Prozent gut und die Nasdaq legte 3,3 Prozent zu. In Frankfurt schloss der Dax am Freitag 0,5 Prozent fester bei 7514 Zählern.

Das Vertrauen der US-Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung des Landes verbesserte sich im April. Der Index von Reuters und der Uni Michigan stieg auf 69,8 Punkte von 67,5 Zählern im Vormonat. Er gilt als wichtiges Konjunkturbarometer, das die Stimmung und das Kaufverhalten der US-Verbraucher im Voraus anzeigt.

Caterpillar-Aktien stiegen um 2,5 Prozent auf ein neues Allzeithoch. Der Hersteller von Baggern, Kipplastern und Motoren profitierte vom globalen Aufschwung und verdiente im Quartal unerwartet viel Geld. Der Konzern, aus dessen Bilanz sich auch Konjunktur-Trends ablesen lassen, zeigte sich zudem trotz der Beben-Katastrophe in Japan optimistischer und hob seine Jahres-Prognose leicht an. "Dies ist ein weiteres Zeichen dafür, wie die Industrie die Wirtschaft anführt", sagte Analystin Eli Lustgarten von Longbow Securities.

Um 34,5 Prozent auf 21,67 Dollar stiegen die Papiere des US-Solarkonzerns SunPower. Der französische Ölkonzern Total will bis zu 60 Prozent der Aktien für 23,25 Dollar pro Stück kaufen. Total heizte damit auch das Übernahmefieber in der Ökostrombranche an. So legten auch die Aktienkurse der deutschen Solarfirmen Solarworld, Q-Cells oder SMA Solar zu.

Florierende Verkäufe von Medikamenten gegen Diabetes, Asthma und Arthritis spülten dem Pharmakonzern Merck im ersten Quartal unerwartet viel Geld in die Kassen. Die Nummer zwei der Branche in den USA zeigte sich zudem optimistischer und hob den Gewinn-Ausblick 2011 an. Merck-Aktien legten 0,4 Prozent zu.

Aktien von Goodyear stiegen um 12 Prozent. Der Reifenhersteller profitierte von der Erholung der Autoindustrie und überraschte mit einem höheren Gewinn als erwartet.

Die Papiere von Microsoft gaben knapp drei Prozent nach. Zwischenzeitlich betrug das Minus sogar vier Prozent - der größte Einbruch an einem Tag seit Juli 2009. Gewinn und Umsatz stiegen beim weltgrößten Software-Hersteller im abgelaufenen Quartal zwar. Ein Rückgang im Kerngeschäft mit Windows-Software schürte aber Sorgen, Microsoft könnte längerfristig gegenüber alternativen Betriebssystemen für Computer und mobile Geräte ins Hintertreffen geraten.

Die Senkung seiner Gewinnprognose brockte dem Blackberry-Hersteller Research in Motion einen Kursrückgang von mehr als 14 Prozent ein. Der Konzern nahm seine Erwartungen für das Quartal zurück und begründete dies mit einem schleppenden Verkauf von Smartphones.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 970 Millionen Aktien den Besitzer. 1954 Werte legten zu, 1027 gaben nach und 139 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,44 Milliarden Aktien 1417 im Plus, 1146 im Minus und 133 unverändert.

Quelle: ntv.de, rts

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