Marktberichte

Auf und Ab dank Regierung US-Börsen berappeln sich

Eine positive Überraschung bei den Einzelhandelsverkäufen verpuffte am Donnerstag noch bevor der Handel an den amerikanischen Börsen begonnen hatte. Denn die Anleger sind nicht von den Programmen der Regierung überzeugt und wollten mehr Details. Doch mit einem Plan für den Immobilienmarkt läutete die Regierung dann die Wende ein und verhinderte hohe Verluste.

Der Dow Jones Index sackte zu Handelsbeginn zwar ab, erholte sich kurz vor Handelsschluss aber und schloss letztendlich mit einem Minus von 7 Zählern oder 0,1 Prozent und 7933 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index stieg dagegen um 2 Zähler oder 0,2 Prozent auf 835 Punkte. Auch die Hightech-orientierte Nasdaq schaffte es ins Plus mit 11 Zählern oder 0,7 Prozent und 1542 Punkten.

Das Konjunkturpaket ist zwar nun fertig und dürfte in den nächsten Tagen vom Kongress genehmigt und von Präsident Barack Obama unterschrieben werden, doch die Anleger haben weiterhin kaum Beifall übrig. Sie machen sich Sorgen, ob das Paket die gewünschte Wirkung haben wird und die Wirtschaft genug ankurbelt, so dass sie danach auf eigenen Beinen stehen kann.

Auch das Rettungspaket für den Finanzsektor von Finanzminister Tim Geithner kommt weiterhin nicht gut an. Die Anleger bemängeln weiter die fehlenden Details und fragen sich, wie der Wert der faulen Anlagen in Zukunft berechnet werden soll. Die große Unsicherheit schadete den Bankaktien, und obwohl man für kommende Woche mehr Details erwartet, sind die Kurse am Donnerstag zunächst regelrecht abgeschmiert. Letztendlich verloren die Aktien von Bank of America um 3,3 Prozent, die von Citigroup um 2,2 Prozent. Goldman Sachs konnte sogar um 0,5 Prozent zulegen.

Denn die Regierung sorgte kurz vor Handelsschluss für eine Erholung. In Schwierigkeiten geratene Hauseigentümer könnten bald von Freddie Mac und Fannie Mae Hilfe bei der Umfinanzierung ihrer Hypotheken erhalten. Dabei würden alle Eigentümer einem standardisierten Test unterzogen und bekämen eventuell Hilfe bei der Zahlung ihrer Hypothekenraten.

Die Konjunkturdaten hatten nur wenig Einfluss auf die Kursentwicklung, obwohl es eine positive Überraschung bei den Einzelhandelsverkäufen für Januar gegeben hatte. Diese waren um 1 Prozent gestiegen, und selbst ausgenommen des Autosektors ging es um 0,9 Prozent nach oben. Die Verbraucher hatten besonders bei Schnäppchen zugeschlagen und außerdem mehr Geld an den Tankstellen gelassen.

Am Arbeitsmarkt sind die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der vergangenen Woche um 8000 zurückgegangen. Allerdings sieht es weiterhin nicht gut aus, denn die Zahl der Langzeitarbeitslosen bleibt auf Rekordniveau.

Auch der Ölpreis trug zu der Misere bei, denn er fiel um 1,96 Dollar pro Fass auf den Preis von 34,09 Dollar, da die Lager in den USA weiter gut gefüllt bleiben. Dagegen flüchteten die Anleger massenweise aus dem Aktienmarkt und legten ihr Geld lieber in Gold an. Deshalb stieg der Preis pro Feinunze auf 949,20 Dollar.

Allgemein wurde am Donnerstag kaum eine Branche von dem Ausverkauf verschont. Im Technologiesektor wurden einige Aktien jedoch als sicherer Hafen benutzt, und so legte Apple um 2,5 Prozent zu und National Semiconductor stieg um 4,3 Prozent.

Auch der Getränkeriese Coca Cola hatte einen guten Tag, denn der Umsatz in den Schwellenländern war deutlich angestiegen und konnte so die Erwartungen schlagen, auch wenn der Gewinn auf 995 Millionen Dollar sank. Die Aktien kletterten aber um 7,6 Prozent.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen