Grüner Wochenstart US-Börsen beschwingt
16.02.2010, 22:34 UhrGute Unternehmensergebnisse und ein positiver Konjunkturindikator sorgen in den USA am Dienstag für freundliche Börsenstimmung. Die überraschend deutlich aufgehellten Geschäftsaussichten des Verarbeitenden Gewerbes im Bundesstaat New York werden am Markt sehr positiv aufgenommen.
Die US-Börsen haben am Dienstag kräftige Gewinne verbucht. Solide Unternehmenszahlen und positive Konjunkturdaten schürten den Konjunkturoptimismus der Anleger und lockten sie an den Aktienmarkt zurück.
Für gute Stimmung sorgte unter anderem die Quartalsbilanz des Pharmakonzerns Merck, während Finanzwerte von dem Ergebnis der britischen Großbank Barclays profitierten. Energiewerten wie Chevron half der höhere Ölpreis auf die Sprünge. Belebend wirkte sich zudem aus, dass die Industrie im Staat New York im Februar unerwartet deutlich an Fahrt gewann. Die Daten gelten als Frühindikator für die gesamte Industrie in den USA.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte legte nach der Feiertagspause am Montag 1,7 Prozent auf 10.268 Punkte zu. Im Verlauf pendelte er zwischen 10.100 und 10.279 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 gewann 1,8 Prozent auf 1094 Zähler - sein höchster prozentualer Tagesgewinn seit drei Monaten. Der Technologie-Index Nasdaq-Composite kletterte um 1,4 Prozent auf 2214 Punkte.
"Die Unternehmenszahlen sind stark gewesen und die Leute beginnen zu glauben, dass die Erholung, die sie sehen, real ist", sagte der Händler Angel Mata von Stifel Nicolaus Capital Markets. Die Sorge bei den Investoren sei da, den nächsten Aufschwung am Markt zu verpassen.
Bei den Einzelwerten stand Merck & Co im Vordergrund. Der Pharmariese verbuchte dank der Übernahme des Rivalen Schering-Plough zum Jahresende einen kräftigen Gewinnsprung und bekräftigte seine Sparziele und Prognosen. Merck-Aktien gewannen zwei Prozent. Energietitel profitierten von höheren Rohstoffpreisen. Weil der Dollar zum Euro nachgab, verteuerte sich etwa Öl. Die US-Ölsorte WTI legte um gut drei Dollar auf rund 77 Dollar zu. Chevron-Titel kletterten um 2,8 Prozent.
Barclays erwirtschaftete im Krisenjahr 2009 dank eines Spartenverkaufs mit 11,6 Milliarden Pfund (rund 13,4 Milliarden Euro) fast doppelt soviel wie 2008 und verdiente damit mehr als jede andere europäische Bank. Von dem Aufwind profitierten auch die Aktien von US-Instituten wie der Bank of America und der Citigroup, die um 4,9 beziehungsweise 4,1 Prozent zulegten.
Der Immobilienkonzern Simon Property Group will den Rivalen General Growth Properties für zehn Milliarden Dollar übernehmen. Die Aussicht auf einen Zusammenschluss der beiden größten Betreiber von Einkaufszentren in den USA schürte Hoffnungen auf eine Erholung des Marktes für Gewerbeimmobilien. Simon-Aktien gewannen 3,9 Prozent.
Quelle: ntv.de, rts