Marktberichte

Dow verliert 514 Punkte US-Börsen brechen ein

An den amerikanischen Börsen ist es am Mittwoch steil abwärts gegangen. Die die Anleger machten sich erneut Sorgen um die Auswirkungen der Kreditkrise für den breiten Markt. Man befürchtete eine deutlich sinkende Nachfrage und die schwachen Quartalszahlen gaben dem noch zusätzlich Antrieb.

Der Dow-Jones-Index gab um 514 Zähler oder 5,7 Prozent auf 8519 Punkte nach. Der marktbreite S&P-500-Index sank um 58 Zähler oder 6,1 Prozent auf 897 Punkte und die Hightech-orientierte Nasdaq fiel um 81 Zähler oder 4,8 Prozent auf 1616 Punkte. Damit wurden in beiden Indizes neue Tiefs bei den Schlusskursen in dieser Krise erreicht.

Die Lagerbestände beim Rohöl sind erneut um 3,2 Millionen Fass angestiegen und drücken so auf den Preis. So kostete ein Fass Öl zu Handelsschluss nur 66,88 Dollar pro Fass, so wenig wie seit 16 Monaten nicht mehr. Dieser Wert ist außerdem niedriger als der Volatilitätsindex, der steil auf 70 Punkte angestiegen ist.

Außer der sinkenden Nachfrage nach Öl hat auch der starke Dollar auf den Ölpreis gedrückt. Ein Euro kostete am Mittwoch nur noch 1.28 Dollar, denn Anleger erwarten, dass die US-Wirtschaft sich vor der in Europa erholen wird.

Allerdings ist man sich bewusst, dass es der Wirtschaft in den USA nicht gut geht und die Kreditkrise nun und in den nächsten Quartalen ihre Auswirkungen auch über den Finanzsektor hinaus ausbreiten wird. Dadurch stieg die Nervosität wieder an und auch das Finanzministerium bleibt pessimistisch, man erwarte keine Besserung für die nächsten Quartale. Die Käufer blieben deshalb zu Hause und zusammen mit den schwachen Quartalszahlen war dies zu viel für die Bullen.

Der Flugzeugbauer Boeing leidet unter einem Streik der Mechaniker, wodurch der Gewinn im vergangenen Quartal um 37 Prozent zurückgegangen ist. Außerdem gab es Probleme bei einem Zulieferer, was die Einnahmen ebenfalls belastete. Solange der Streik anhalte, könne man außerdem keine verlässliche Prognose für die kommenden Quartale abgeben, die Aktie fiel um 7,5 Prozent.

Beim Pharmakonzern Merck werden 7200 Stellen wegfallen, knapp die Hälfte davon in den USA. Der Gewinn war um knapp 30 Prozent zurückgegangen, und die Aktie gab um 6,5 Prozent nach, obwohl die Gewinnaussichten für das laufende Jahr beibehalten wurden.

Bei den Banken räumte Wachovia die Bilanz auf machte 24 Milliarden Dollar Verlust. Allerdings ist der Käufer der Bank, Wells-Fargo, froh darüber, dass dies vor der Übernahme geschieht. Die Aktie von Wachovia fiel um 6,3 Prozent.

Auch die Papiere von AT&T gaben um 7,6 Prozent nach, obwohl der Mobilfunkanbieter dank starker Verkäufe des iPhones besonders im Mobilfunkbereich deutlich zulegen konnte. Allerdings enttäuschte der Gewinn allgemein.

Anders sah es bei der Restaurantkette McDonald's aus, wo der globale Umsatz um 7,1 Prozent nach oben ging und der Gewinn von 1,19 Milliarden Dollar die Erwartungen leicht schlagen konnte. Die Kette an Billigrestaurants bleibt auch für die nächsten Monate optimistisch. Allerdings sank die Aktie trotzdem um 1,7 Prozent.

Noch besser lief es bei Apple. Das Unternehmen steigerte seinen Gewinn um 26 Prozent, da man über 7 Millionen iPhones verkaufen konnte. Wie üblich gab Apple düstere Aussichten ab, doch die Anleger glaubten nicht so recht daran, die Aktie legte um 4,5 Prozent zu.

Der Suchmaschinenbetreiber Yahoo sah den Gewinn im vergangenen Quartal weiter zurückgehen auf 54,3 Millionen Dollar. Deshalb will das Unternehmen 10 Prozent seiner Angestellten entlassen, weshalb die Aktie um 2,7 Prozent stieg.

Die Nasdaq wurde aber vom Hersteller von Speichermedien SanDisk belastet. Hier hat Samsung Electronics ein Übernahmeangebot zurückgezogen, was die Papiere von SanDisk um knapp 33 Prozent abstürzen ließ.

Quelle: ntv.de

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