Marktberichte

Bernanke lässt Türchen offen US-Börsen drehen auf

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(Foto: AP)

Die Wall Street feiert Fed-Chef Bernanke für seinen Entschluss, vorerst keine Konjunkturhilfen aufzulegen und erst in einem Monat darüber zu befinden. Börsianer sehen darin ein Zeichen, dass die US-Notenbank die Lage der US-Wirtschaft weniger dramatisch einschätzt als befürchtet. Für Börsianer ist das ein Grund zu kaufen.

Die Kurse an der Wall Street haben positiv auf die Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke reagiert, in der er vorläufig keine Konjunkturhilfen ankündigte, Ende September jedoch im Offenmarktausschuss darüber befinden möchte. Damit ließ Bernanke Spielraum für Hilfsmaßnahmen, signalisierte jedoch keinen unmittelbaren Handlungsbedarf. Dies trug bei aller kurzfristiger Enttäuschung über ausbleibende Hilfen zur Beruhigung bei, denn erst kurz vor Bernankes Rede zeigten jüngste Wachstumszahlen der US-Wirtschaft, dass weiter unruhige Zeiten auf die USA zukommen könnten.

Dow Jones
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Der Dow-Jones-Index gewann 1,2 Prozent auf 11.284.54 Punkte. Auf Wochensicht verbuchte der Leitindex damit erstmals wieder eine positive Handelswoche, in der er unter dem Strich um 4,3 Prozent zulegte. Der S&P 500 kletterte um 1,5 Prozent auf 1176,80 Zähler. Für den Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq ging es um 2,5 Prozent auf 2479,85 Punkte.

Die Fed sei "bereit" zu handeln, um die Konjunktur zu stärken, sagte Bernanke in seiner mit Spannung erwarteten Rede. Ihr stünden dafür zahlreiche Werkzeuge zur Verfügung. An den Finanzmärkten war vor der Rede Bernankes über eine weitere geldpolitische Lockerung (QE3) in den USA spekuliert worden. Der Offenmarktausschuss wird über weitere Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft bei seinem nächsten Treffen am 20. September beraten

Zuvor hatten schwache US-Wachstumszahlen für Aufsehen gesorgt. Die US-Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal noch langsamer als gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt der weltgrößten Volkswirtschaft stieg von April bis Juni mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 1,0 Prozent. Analysten hatten für das zweite Quartal im Schnitt mit einem annualisierten Anstieg von 1,1 Prozent gerechnet .

Tagessieger Boeing

Größter Tagesgewinner im Dow war Boeing mit einem Plus von 2,8 Prozent. Der Konzern hat mit drei Jahren Verspätung seinen ersten Langstreckenflieger "Dreamliner" fertiggestellt. Die Luftfahrtbehörden in Europa und den USA erteilten nun grünes Licht. Damit kann die erste Maschine an den Kunden ANA ausgeliefert werden.

Die Papiere von Apple legten am Tag nach dem Abgang von Konzernchef Steve Jobs um 2,7 Prozent zu, nachdem sie tags zuvor leicht verloren hatten. Im Blickpunkt blieben zudem Bankaktien. Bank of America verteuerten sich um 1,4 Prozent und profitierten damit weiter von dem angekündigten Milliardenengagement des Starinvestors Warren Buffett.

Zu den Kursgewinnern zählte auch der Schmuckhersteller Tiffany mit einem satten Plus von 9,3 Prozent. Das Unternehmen hatte dank steigender Umsatzzahlen seinen Gewinnausblick für das Gesamtjahr erhöht und damit signalisiert, das es die gestiegenen Kosten für Gold und Diamanten locker an die Kunden weiterreichen kann.

Quelle: ntv.de, nne/rts

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