Marktberichte

Wenig Schwung, aber im Plus US-Börsen fester

Von Lars Halter, New York

Die amerikanischen Börsen taten sich am Donnerstag schwer, eine Richtung zu finden. Durchwachsene Konjunkturdaten bestimmten das Geschehen auf dem Parkett ebenso wie weitere Gedanken zu GM und Bear Stearns, den beiden Aktien, die am Vortag die Märkte bewegt hatten.

Am Ende des Donnerstagshandels hatte sich der Dow-Jones-Index um 34 Zähler oder 0,25 Prozent auf 13 912 Zähler verbessert, und der marktbreite S&P-500-Index war um sechs Zähler oder 0,39 Prozent auf 1531 Punkte geklettert.

Die Hightech-orientierte Nasdaq schloss mit einem Plus von zehn Zählern oder 0,39 bei 2709 Punkten.

Konjunkturdaten hatten von Anfang an das Geschehen bestimmt. Dass das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal etwas schwächer gemeldet worden war als erwartet und zudem die Prognosen für das zweite Halbjahr niedrig ausfielen, ließ auf dem Parkett die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen weiterleben.

Doch nicht immer sind schlechte Nachrichten für den Markt gute Nachrichten. Die Zahl der Hausverkäufe ist im vergangenen Monat noch mehr eingebrochen als befürchtet. Es wurden so wenig Häuser verkauft wie seit zehn Jahren nicht, die Preise sind so steil eingebrochen wie seit vierzig Jahren nicht. Das machte Anlegern zu schaffen.

Und auch der Arbeitsmarkt lief am Donnerstag nicht in die gewünschte Richtung. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung ist in der vergangenen Woche um 15 000 gesunken und wieder unter die Marke von 300 000 gefallen. Schwäche am Arbeitsmarkt hatte allerdings in den vergangenen Wochen die Fed zu Zinssenkungen bewogen.

Größter Gewinner im Dow war Alcoa mit einem Plus von 1,3 Prozent, gefolgt von Altria Group mit einem Plus von 1,2 Prozent. Der Konsumriese hat nun offiziell den Spin-Off von Philip Morris bekannt gegeben und verbesserte sich daher.

Unter den Dow-Siegern schloss auch ExxonMobil. Der Öl-Multi profitierte wie zahlreiche Branchenkollegen vom steigenden Ölpreis, der am Donnerstag wieder auf 83 Dollar pro Fass zuhielt.

Ebenfalls im Dow-Plus schloss Boeing. Anleger zeigten sich nicht beeindruckt von der Ankündigung von British Airways, künftig nicht mehr exklusiv bei Boeing zu bestellen, sondern auch bei Airbus. Die Fluggesellschaft will den A380 einsetzen, wo bisher der Jumbo 747 flog.

Größter Verlierer im Dow-Jones-Index war General Motors mit einem Abschlag von 2,2 Prozent. Das war aber nicht mehr als eine technische Reaktion auf die steilen Gewinne vom Vortag.

Eine eher fundamentale Reaktion auf Meldungen vom Vortag erlebte hingegen Bear Stearns. Es scheint immer klarer zu sein, dass nicht nur Warren Buffett kein Interesse an einem Anteil des Brokerhauses hat, sondern dass möglicherweise gar keine Verhandlungen laufen. Entsprechende Gerüchte hatten am Mittwoch das Papier an der Wall Street befeuert, am Donnerstag gab es Einbußen.

Quelle: ntv.de

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