Marktberichte

Zinsentscheidung verpufft US-Börsen geben Gewinne ab

Die US-Börsen haben am Mittwoch einen Großteil ihrer Tagesgewinne nach der Leitzinsentscheidung der Notenbank Fed wieder abgegeben. Vor allem die Kurse der Öl- und Finanzwerte zerrannen bis Handelsschluss wieder.

Der Dow-Jones-Index schloss mit einem kleinen Plus von 0,3 Prozent auf 9.802,14 Zähler, nachdem er zeitweise bis auf 9.928 Punkte gestiegen war. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 0,1 Prozent auf 1.046,50 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq schloss der Composite-Index nahezu unverändert mit minus 0,1 Prozent auf 2.055,52 Zähler. Der Auswahlindex Nasdaq 100 ging ebenfalls fast unverändert aus dem Handel mit plus 0,1 Prozent auf 1.680,67 Zähler.

Lange währte die Freude nicht.

Lange währte die Freude nicht.

(Foto: AP)

Im frühen Handel hatten zunächst positiv aufgenommene Daten des Arbeitsmarkt-Dienstleisters ADP, die als Indikator für die zum Wochenausklang anstehenden US-Arbeitsmarktdaten gelten, sowie zur Stimmung der US-Einkaufsmanager im Dienstleistungssektor Auftrieb gegeben. Laut der aktuellen ADP-Daten vom Oktober geht die Zahl der Entlassungen allmählich zurück. Zudem blieb die Stimmung der US-Einkaufsmanager im Dienstleistungssektor positiv und weist weiter auf eine Belebung der wirtschaftlichen Aktivität hin. Die Fed bestätigte ihre Nullzinspolitik und will sie weiterhin "für einen längeren Zeitraum" fortsetzen. Einige Volkswirte hatten angesichts der jüngsten Anzeichen für eine Konjunkturerholung allerdings mit einer vorsichtigen Abschwächung dieser bereits zuvor verwendeten Formulierung gerechnet.

Mit einem Abschlag von 3,2 Prozent auf 26,67 Dollar trugen die Aktien von Kraft Foods im Dow die rote Laterne. Der weltweit zweitgrößte Lebensmittelkonzern hatte mit seinem Gewinn zum dritten Quartal zwar die Erwartungen übertroffen, beim Umsatz allerdings verfehlt. Der US-Gigant, der weiterhin den britischen Süßwarenkonzern Cadbury schlucken will, hatte zudem seine Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt.

Finanzwerte, die zwischenzeitlich steigende Kurse für sich verbuchen konnten, schlossen im negativen Terrain, darunter im Dow die Bank of America mit einem Minus von 0,7 Prozent auf 14,70 US-Dollar oder JP Morgan mit einem Minus von 1,1 Prozent auf 42,21 US-Dollar.

Außerhalb des Dow verloren die Citigroup-Anteilsscheine 1,7 Prozent auf 3,97 Dollar. Die Papiere von Morgan Stanley fielen um 2,1 Prozent auf 31,48 US-Dollar. Aus der Reihe fielen hingegen die Papiere des Anleiheversicherers Ambac Financial, die nach der Bekanntgabe eines 2,19 Milliarden-Dollar-Gewinns im dritten Quartal um 35 Prozent auf 1,50 Dollar hochsprangen.

Stärkster Dow-Wert war die Aktie des Pharmaherstellers Merck & Co mit plus 6,4 Prozent auf 32,64 Dollar. Merck will nach der am Vortag abgeschlossenen Übernahme von Schering-Plough mehr als die Hälfte seines Umsatzes außerhalb des Heimatmarktes erzielen. Nach der Übernahme weist der Konzern ein breites Portfolio von verschreibungspflichtigen Medikamenten, Impfstoffen, Arzneien für Tiere sowie nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten (OTC) auf.

Im Rampenlicht stand zudem der Autosektor, nachdem auf dem US-Automarkt nun Signale einer Trendwende zu sehen sind. Erstmals seit 21 Monaten konnte General Motors (GM) im Oktober den Absatz im Vergleich zum Vorjahr wieder steigern. Zudem hat GM den geplanten Verkauf von Opel an den kanadisch-österreichischen Zulieferer Magna am Dienstag überraschend abgeblasen. Die Magna-Papiere sprangen daraufhin um 8,5 Prozent auf 43,57 Dollar hoch.

Die Anteilsscheine von Time Warner gaben ihre Kursgewinne nach Vorlage von Quartalszahlen ab und verloren 0,2 Prozent auf 30,10 US-Dollar. Der Medienkonzern hatte wegen seiner kränkelnden AOL-Internetsparte und einer Verlagskrise einen scharfen Gewinneinbruch. Der Gewinn des zu den weltgrößten Medienkonzernen zählenden Unternehmens war aber immer noch besser aus als von Analysten befürchtet ausgefallen. Für das Gesamtjahr hatte Times Warner zudem seine Ergebnisprognose angehoben und AOL wird wie geplant bis zum Jahresende abgespalten. "Time Warner ist gut in der Spur zu soliden Ergebnissen in diesem Jahr", hatte Konzernchef Jeff Bewkes gesagt.

Quelle: ntv.de, nne/dpa-AFX

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen