Bankentitel unter Druck US-Börsen geben ab
24.11.2009, 22:30 UhrDie wichtigsten US-Aktienindizes haben nach der Rekordjagd vom Vortag etwas tiefer geschlossen. Im Handelsverlauf hatten Konjunkturdaten und Äußerungen der US-Notenbank kein klares Bild der Wirtschaftsentwicklung gezeichnet.
Zwar war das Bruttoinlandsprodukt in den Vereinigten Staaten im dritten Quartal weniger deutlich gewachsen als zunächst gemeldet. Die Federal Reserve blickt aber nun optimistischer in das nächste Jahr. Das Handelsvolumen sei angesichts des nahenden verlängerten Wochenendes aber nur moderat, sagte ein Händler. Der Kursentwicklung sei daher nicht allzuviel Bedeutung beizumessen.
Der Dow Jones Industrial verlor 0,1 Prozent auf 10 433,71 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gab leicht auf 1105,65 Zähler nach. An der Technologiebörse Nasdaq fiel der Composite um 0,3 Prozent auf 2169,18 Punkte.
Banktitel litten unter Spekulationen über mögliche Kapitalerhöhungen chinesischer Banken im Milliarden-Dollar-Volumen. Zuvor hatte bereits die angeschlagene britische Lloyds Banking Group bei einer der größten Kapitalerhöhungen der Wirtschaftsgeschichte die Anleger mit einem hohen Abschlag gelockt. JP Morgan verloren als schwächster Wert im Dow Jones 1,8 Prozent. Bank of America rutschten um 1,1 Prozent ab.
Hewlett-Packard gehörten mit einem Abschlag von 1,6 Prozent ebenfalls zu den schwächsten Indexwerten. Der Computerkonzern hatte am Montag nach Börsenschluss seine vorläufigen Quartalsergebnisse bestätigt und eine Verdreifachung des Aktienrückkaufprogramms auf 12 Milliarden Dollar angekündigt. Mit Blick auf die Zukunft sagte Unternehmenschef Mark Hurd lediglich, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen herausfordernd blieben. Es gebe in bestimmten Märkten allerdings ermutigende Zeichen für eine Erholung. Titel des Konkurrenten Dell verloren als schwächster Wert im Nasdaq 100 3,1 Prozent.
Brocade Communications Systems brachen nach dem vorläufigen Ende von Übernahmespekulationen um 8,8 Prozent ein. Der Chef des Netzwerkausrüsters, Michael Klayko, hatte zu entsprechenden Berichten vom Oktober gesagt: "Das ist einfach falsch." Den Meldungen zufolge hatte sich Brocade selbst zur Übernahme angeboten. Ein möglicher Käufer sei HP gewesen, die aber stattdessen den Konkurrenten 3COM übernehmen wollen.
Analog Devices sprangen hingegen um 6,4 Prozent nach oben. Der Mikrochiphersteller hatte im vierten Quartal mit seiner Umsatzentwicklung die Erwartungen der Experten übertroffen. Zudem rechnet das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr mit höheren Gewinnmargen.
Warner Music rutschten nach einem überraschenden Verlust im vierten Quartal um 12,1 Prozent ab. Das weltweit drittgrößte Musikunternehmen machte für die enttäuschende Entwicklung einen Anstieg der Zinsausgaben und der operativen Kosten verantwortlich.
Quelle: ntv.de, dpa