Marktberichte

Geschäftszahlen enttäuschen US-Börsen gedrückt

Die US-Börsen mußten zum Wochenausklang einen Rückschlag verkraften. Enttäuschende Nachrichten vom Sportartikelhersteller Nike, dem Chipunternehmen Micron und der Fastfood-Kette McDonalds's drückten auf die Stimmung und belasteten das Handelsgeschehen. Der Dow Jones fiel 0,5 Prozent auf 10.427 Punkte, für die Nasdaq ging es 0,90 Prozent auf 1.851 Punkte nach unten.

Die Anleger hielten sich merklich zurück, hieß es von Händlern. Es gebe eine ganze Reihe von neuen Geschäftszahlen, die müssten erst einmal verarbeiten werden, hieß es weiter. Die Anleger wollten sehen, dass sich die erwartete Konjunkturerholung auch in den Unternehmensergebnissen niederschlage. Zudem sei immer noch die Angst vor steigenden Zinsen im Markt, der Kauf größerer Aktienpakete werde deshalb vermieden.

Unter Druck standen die Aktien des Herstellers von Computer-Speicherchips Micron Technology. Im zweiten Quartal hat das Unternehmen einen Verlust von 30 Millionen Dollar oder 5 Cent je Aktie erwirtschaftet. Analysten hatten im Schnitt mit einem geringeren Verlust von vier Cent je Aktie gerechnet. Die Papiere schlossen mit 1,8 Prozent bei 33,90 Dollar im Minus.

Einen optimistischen Ausblick gab der weltgrößte Hersteller von Maschinen für die Chipproduktion, Applied Materials. Man sehe eine Wende in der Halbleiterindustrie, so das Unternehmen. Die Erholung sei im Gang, sagte der Applied Materials-Manager David Wang. Die Papiere rutschten nach freundlichem Start mit knapp 1 Prozent ins Minus und schlossen bei 51,53 Dollar.

Im Fokus der Anleger standen zudem eine Reihe weiterer Technologie-Werte. Der Telekomausrüster Motorola will einem Pressebericht zufolge seine Geschäftssparte Netzwerkausrüstung mit dem kanadischen Konkurrenten Nortel Networks zusammenlegen. Die Motorola-Aktie verlor 0,5 Prozent auf 13,43 Dollar, für Nortel ging es 6,3 Prozent auf 4,50 Dollar nach unten.

Der weltweit größte Taschencomputer-Hersteller Palm hat im 3. Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Nettogewinn von 2,9 Millionen Dollar verglichen mit einem Fehlbetrag von 1,9 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum erwirtschaftet. Auf Pro-Forma-Basis ergab sich ein Verlust von 14 Millionen Dollar oder 2 Cent je Aktie. Damit fiel das Minus niedriger aus als von Branchenexperten erwartet, die im Schnitt mit einem Verlust von 4 Cent je Aktie gerechnet hatten. Die Aktie legte rund 22 Prozent auf 3,87 Dollar zu.

Erholen konnte sich die Aktie des Mischkonzerns General Electric, die am Vortag unter der Kritik eines Fondsmanagers an den Bilanzierungspraktiken des Konzerns gelitten hatte. Bill Gross, Geschäftsführer des weltgrößten Rentenfonds, hatte gesagt, sein Unternehmen werde sich nicht in kurzfristigen Verbindlichkeiten des GE-Konzerns engagieren. GE informiere die Investoren nicht ausreichend, hieß es weiter. Die GE-Aktie verbesserte sich um 1,1 Prozent auf 37,87 Dollar.

Schlechte Nachrichten kamen hingegen von Nike. Der Sportartikelhersteller hat im 3. Quartal des laufenden Geschäftsjahres seinen Gewinn um 30 Prozent auf 46 Cent je Aktie gesteigert und damit die Erwartungen von Analysten leicht übertroffen. Allerdings fiel der Ausblick des Unternehmens enttäuschend aus. Man sei zur Zeit noch von den langfristigen Wachstumszielen entfernt, so Nike. Die Aktie gab 5,9 Prozent auf 59,50 Dollar nach.

McDonald’s geriet ebenfalls unter Druck. Die Aktie fiel 3,7 Prozent auf 27,65 Dollar. Die Fast-Food-Kette hatte kurz vor Handelsbeginn gewarnt, dass der Jahresgewinn unter den durchschnittlichen Analystenerwartungen liegen könne. Der weltweite Wirtschaftsabschwung würden die Umsätze belasten, so das Unternehmen.

Die zweitgrößte US-Fluggesellschaft United Airlines beabsichtigt 1.300 Mitarbeiter bis Ende Mai wieder einzustellen, um den kürzlich angekündigten, verstärkten Flugbetrieb im Sommer bewältigen zu können. Die Mitarbeiter werden bei Bodenarbeiten, im Kundendienst sowie als Flugbegleiter eingesetzt. Die Sparte der UAL Corp. gab zudem bekannt, dass sie die Einstellung weiterer 900 Mitarbeiter während der ersten Juni-Woche plant. Die Aktie legte 3,7 Prozent auf 15,70 Dollar zu.

Im Mittelpunkt des Handels stand allerdings eine Neuemission: der Finanzkonerzn Citigroup brachte seine Tochter Travelers Property Casualty an die Börse. Es ist die größte Aktienemission in diesem Jahr bislang. Angeboten wurden insgesamt 210 Millionen Aktien zu einem Emissionspreis von 18,50 Dollar. Damit erlöst die Citigroup rund 3,9 Milliarden Dollar. Travelers Property Casualty ist mit dem Börsengang zum zweitgrößten börsennotierten Versicherungsunternehmen der USA geworden. Die Aktie legte am ersten Handelstag knapp 6 Prozent auf 19,56 Dollar zu.

Quelle: ntv.de

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