Kletterkurs geht weiter US-Börsen guter Laune
09.04.2010, 22:35 UhrErstmals seit September 2008 hat es der Dow Jones am Freitag kurzzeitig wieder über die 11000-Punkte-Marke geschafft. Zum Handelsschluss blieb der US-Leitindex mit Gewinnen von 0,6 Prozent auf 10.997,35 Punkte zwar knapp unter dieser Schwelle. Gleichwohl schloss er damit so hoch wie noch nie in diesem Jahr. Als Grund für die freundliche Entwicklung sahen Börsianer Konjunkturhoffnungen und positiv aufgenommene Nachrichten zu Griechenland. Auf Wochensicht legte der Dow Jones um 0,64 Prozent zu.
Auch die anderen Indizes markierten neue Jahreshochs. Der breit gefasste S&P-500-Index stieg am letzten Tag vor dem Wochenende um 0,6 Prozent auf 1194,37 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq gewann der Composite Index 0,7 Prozent auf 2454,05 Punkte, für den Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,6 Prozent auf 1994,43 Zähler hoch.
Der zuletzt wieder gestiegene US-Ölpreis ließ die Anleger bei Rohstoffwerten zugreifen. Von Händlern hieß es, der jüngst überraschend starke Anstieg der Umsätze im US-Einzelhandel habe den Konjunkturoptimismus der Anleger wieder geweckt und den Rohstoffpreisen Auftrieb verliehen. Chevron legten an der Dow-Spitze um 2,3 Prozent zu. Der Ölkonzern rechnet für das erste Quartal 2010 mit einem höheren Gewinn als im Vorquartal. Auch andere Öltitel wie ExxonMobil und ConocoPhillips entwickelten sich gut.
Bankentitel legten ungeachtet eines kritischen Presseberichts mehrheitlich mit dem Markt zu. Laut "Wall Street Journal" haben 18 große US-Institute ihre Risiken gegenüber der Öffentlichkeit verschleiert. Demnach haben die Banken ihren Schuldenstand jeweils kurz vor Quartalsende drastisch gesenkt, um bei der Veröffentlichung ihrer Zwischenbilanz besser dazustehen. JPMorgan stiegen um 0,4 Prozent. Außerhalb des Leitindex erzielten auch die Aktien von Citigroup und Morgan Stanley Kursgewinne. Dagegen drehten Bank of America ins Minus und schlossen 0,3 Prozent schwächer. In einem Bericht der japanischen Zeitung "Nikkei" hieß es, die Bank wolle noch im laufenden Geschäftsjahr mit höheren Marketingausgaben und mehr Spezialisten im japanischen Geschäftsbankwesen durchstarten.
Im Technologiesektor trieben erneute Übernahmegerüchte Aktien von Palm um 10,7 Prozent hoch. Dem Bericht einer taiwanesischen Zeitung zufolge soll der Konkurrent HTC einen Blick auf den Smartphone-Hersteller geworfen haben. Am Mittwoch war am Markt noch der chinesische PC-Hersteller Lenovo als Interessent gehandelt worden. Eine HTC-Sprecherin betonte, ihr Unternehmen kommentiere solche Gerüchte nicht. Auch bei Palm wollte ein Sprecher die Spekulationen nicht kommentieren.
Quelle: ntv.de, dpa-AFX