Wall-Street-Vorschau US-Börsen handeln trotz "Irene"
28.08.2011, 17:00 UhrNew York ist glimpflich davon gekommen. Hurrikan "Irene" ist lediglich als Regenguss auf Manhattan niedergegangen. Aktienbörsen öffnen am Montag wie gewohnt. Die Umsätze könnten allerdings dünn bleiben.
Trotz des Wirbelsturmes "Irene" werden die Aktienbörsen in New York am Montag geöffnet. Nach Angaben der Vereinigung Securities Industry and Financial Markets Association sind auch keine Einschränkungen beim Bond-Handel zu erwarten. Die Umsätze könnten jedoch an allen Handelsplätzen etwas geringer als üblich ausfallen.
"Irene" war von den Behörden zwar zum Tropensturm herabgestuft worden, doch waren Millionen Menschen ohne Strom. In New York City wurden alle U-Bahnen und Busse gestoppt. Einige Straßen an der Südspitze Manhattans standen unter Wasser.
Nach dem Hurrikan stehen die Aufräumarbeiten an. Insgesamt waren an der Ostküste 55 Millionen Menschen von extremen Winden, Regenfällen, Stromausfällen und Überschwemmungen betroffen. Es wird damit gerechnet, dass "Irene" Milliardenschäden anrichtet hat. Das trifft vor allem die Versicherer. Bereits am Freitag fielen die Kurse der US-Versicherer Allstate und Travelers im Handelsverlauf auf Zwei-Jahres-Tiefs.
Jobmarkt gibt Ton an
Nach "Irene" legt sich der Fokus auch wieder auf die schwächelnde Konjunktur und den Arbeitsmarkt. Am Freitag steht die Veröffentlichung der Arbeitslosenzahlen im August an. Experten erwarten, dass die US-Wirtschaft 80.000 Stellen geschaffen hat. Die Arbeitslosenquote soll aber bei 9,1 Prozent stagnieren. US-Präsident Barack Obama hat bereits angekündigt, in der übernächsten Woche detaillierte Pläne für die Schaffung von Jobs vorzulegen.
Während Anleger in der abgelaufenen Woche mit Spannung auf die Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke in Jackson Hole am Freitag gewartet hatten, stehen nun Obamas Vorschläge im Mittelpunkt. Fed-Chef Bernanke hatte seine Aufgabe erfüllt und den Aktienmärkten Auftrieb gegeben, in dem er Hoffnung auf eine dritte Finanzspritze machte, das sogenannte Quantitative Easing (QE3). Zugleich gab er den Staffelstab an die US-Regierung und den Kongress weiter. Er betonte, dort müsse die Grundlage für langfristiges Wirtschaftswachstum gelegt werden. "Die Märkte denken, dass sie nun Impulse von der Regierung erhalten", sagte Analyst Lance Roberts von Streettalk Advisors.
Tiefroter August
Die mehrtägigen Talfahrten an den US-Börsen dürften dazu führen, dass der August für die Aktienmärkte der schlechteste Monat seit Februar 2009 wird. Bisher ist der Dow-Jones-Index im August um 7,1 Prozent gefallen, der S&P um 8,9 Prozent und die Nasdaq um zehn Prozent. Diese Verluste überlagern dann auch das Plus vom Freitag, als alle drei Indizes Gewinne verzeichneten.
Neben "Irene" und dem Job-Bericht stehen zahlreiche Konjunkturdaten in der neuen Woche an. So werden unter anderem der ISM-Index, Zahlen zum Konsum und den persönlichen Einkommen sowie zum Auftragseingang in der Industrie veröffentlicht.
Quelle: ntv.de, nne/rts