Marktberichte

Bush gibt Auftrieb US-Börsen im Aufwind

Die Reformpläne von US-Präsident George W. Bush zur Überwindung der Kreditkrise verhelfen den New Yorker Börsen am Freitag zu deutlichen Gewinnen. Bush kündigte Hilfen an, um Hypothekenschuldner vor der Pleite zu bewahren. Zudem signalisierte die US-Notenbank ihre Bereitschaft zum Eingreifen, um Auswirkungen der Turbulenzen auf die US-Konjunktur zu verhindern.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schließt 0,9 Prozent höher bei 13.357 Punkten. Im Tagesverlauf hatte er sich zwischen 13.240 und 13.428 Punkten bewegt. Der breiter gefasste S&P-500-Index gewinnt 1,12 Prozent auf 1.473 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legt 1,21 Prozent auf 2.596 Punkte zu. Auf Wochensicht verlor der Dow 0,2 Prozent und der S&P 0,4 Prozent, während der Nasdaq 0,8 Prozent zulegte. Für den August ergab sich für den Dow ein Plus von 1,1 Prozent, für den S&P von 1,3 und die Nasdaq von 2 Prozent.

Die Märkte hatten in Erwartung der Bush-Rede bereits im frühen Handel zugelegt. Die Regierung werde ein Programm zur Umschuldung für Hauseigentümer mit guter Kreditgeschichte starten, die durch die jüngsten Turbulenzen in Schwierigkeiten geraten seinen, kündigte der Präsident an. Allerdings dämpfte er den Optimismus, indem er staatliche Hilfe für die Kreditwirtschaft ausschloss.

Ähnlich hatte sich zuvor bereits Bernanke geäußert und damit die Märkte zwischenzeitlich belastet. Analysten erklärten dies auch damit, dass der Fed-Chef keinen konkreten Hinweis auf eine Zinssenkung gab, wie ihn viele Anleger erwartet hatten. Indes betonte er: "Es liegt weder in der Verantwortung der Federal Reserve noch wäre es angemessen, Gläubiger und Investoren vor den Konsequenzen ihrer finanziellen Entscheidungen zu schützen."

Zu den Gewinnern gehören Finanzkonzerne, die in den vergangenen Wochen empfindliche Kursverluste hinnehmen mussten. Die Aktie der größten US-Bank Citigroup legt 1,4 Prozent zu. Das Papier des Branchenzweiten Bank of America gewinnt 0,9 Prozent. Besonders stark fällt das Plus bei den Immobilienfinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac aus, die zu den Nutznießern von Bushs Reformplänen gehören könnten: Die Fannie-Mae-Aktie zieht 3,49 Prozent an, die von Freddie Mac 2,56 Prozent.

Der gebeutelte Hypothekenanbieter Accredited Home Lenders macht einen Kurssprung von 43,4 Prozent, nachdem bekannt wurde, dass der Übernahmeinteressent Lone Star Funds trotz der Probleme von Accredited an seinen Plänen festhält - allerdings zu einem geringeren Preis als ursprünglich angekündigt. Das Papier des Computer- und iPod-Hherstellers Apple profitiert vom Optimismus der Anleger über die Einführung neuer Geräte und legt 1,64 Prozent zu.

"Wir haben einen Aktienmarkt, der ernsthaft unterbewertet ist", sagte Chefvolkswirt Michael Darda von MKM Partners. Die Hilfen für Hypothekengeber dürften den Optimismus der Anleger befeuern, fügte er hinzu.

Gestützt wurden die Märkte auch von Daten über den Auftragseingang der US-Industrie, der im Juli unerwartet stark stieg.

Quelle: ntv.de

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