Technologietitel belasten US-Börsen im Minus
29.07.2010, 22:40 UhrAn der Wall Street wecken besser als erwartete Daten zum US-Arbeitsmarkt vorsichtige Hoffnung auf eine positive konjunkturelle Entwicklung. Sogar etwas warmer Wind aus Europa hilft dabei.
Die New Yorker Börsen sind mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Auf die Stimmung drückten Zweifel an der künftigen Nachfrage nach Bauteilen für den Technologiesektor, nachdem zwei Branchengrößen ihre Ausblicke nach unten korrigierten. Auch ein pessimistischer Kommentar des Präsidenten der Notenbank von Dallas, Richard Fisher, lastete auf dem Markt. Er forderte Klarheit über die im Zuge der Finanzmarktreform anstehenden Änderungen. Ansonsten drohe das US-Wachstum Schaden zu nehmen. Die Abschläge hielten sich allerdings in Grenzen. Kursrückgänge wie heute seien auch immer ein guter Zeitpunkt zum Einstieg in den Markt, sagte der Analyst Craig Ellis von Caris & Company. Die Anleger hätten darauf gelauert, ihren Bestand an gut positionierten Titeln auszubauen und nur auf einen günstigen Zeitpunkt gewartet.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab 0,3 Prozent ab auf 10.467 Punkte. Im Verlauf pendelte er zwischen 10.387 und 10.584 Zählern. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,4 Prozent auf 1101 Stellen. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel 0,6 Prozent auf 2251 Zähler.
Der Chiphersteller Nvidia und der weltgrößte Produzent von Sicherheitssoftware, Symantec, heizten mit ihrem skeptischen Blick auf das kommende Quartal Sorgen an, die Erholung der US-Wirtschaft verlaufe schleppender als ursprünglich angenommen. Nvidia-Aktien stürzten knapp zehn Prozent ab, die von Symantec mehr als elf Prozent. Zahlreiche Branchenwerte folgten im Schlepptau.
Auch andere Unternehmen konnten sich dem Abwärtstrend nicht entziehen: Trotz einer Steigerung des Gewinns um 85 Prozent gaben die Papiere von Exxon 0,9 Prozent nach. Auf Unternehmen aus der Lebensmittelbranche lastete ein nach unten korrigierter Ausblick von Kellogg. Die Aktien des Frühstücksflockenherstellers rutschten 6,9 Prozent ab.
Die Papiere des Biotech-Unternehmens Genzyme profitierten hingegen von Übernahmespekulationen und gewannen 2,6 Prozent. Kreisen zufolge ist der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis bereit, 18,7 Milliarden Dollar für Genzyme auf den Tisch zu legen.
Unterschiedlich lief es für drei Börsendebütanten, die bei ihren IPOs zusammen mehr als 900 Millionen Dollar einsammelten. Dies deutete darauf hin, dass das Interesse an Neuemissionen noch immer schwankend ist. Während die Titel des Gasunternehmens Chesapeake Midstream Partners und der Handelsplattform Envestnet mit einem Plus von 6,7 bzw. 13,7 Prozent stark gefragt waren, ging es für die Papiere des Bergbauunternehmens Molycorp mehr als acht Prozent nach unten.
Quelle: ntv.de, rts