Marktberichte

Nur laues Fed-Lüftchen US-Börsen im Minus

Die Wall Street zeigt sich von den neuen Aussagen der Fed zur Unterstützung der US-Wirtschaft nur mäßig beeindruckt. Unerwartet schwache Konjunkturdaten aus China und den USA sorgen für eine insgesamt schlechte Stimmung.

Blick nach oben: Das Verhalten der Notenbank ist bereits eingepreist.

Blick nach oben: Das Verhalten der Notenbank ist bereits eingepreist.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die New Yorker Börsen sind am Dienstag trotz der Ankündigung weiterer Konjunkturmaßnahmen der Notenbank Fed mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Die Pläne, mit denen die Fed auf die Verlangsamung der US-Erholung reagiert, sorgten allerdings für etwas Erleichterung: Der Markt baute einen Teil seiner Verluste ab. Ins Plus hieven konnte das eher kleine, aber psychologisch wichtige Manöver die Indizes aber nicht.

Auf dem Markt lasteten nach schwachen Konjunkturdaten vor allem Bedenken über die wirtschaftliche Entwicklung in China, dem weltweiten Wachstumsmotor. Unter Druck gerieten vor allem Firmen aus der Rohstoff- und Energiebranche.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,5 Prozent tiefer mit 10.644 Punkten. Im Verlauf pendelte er zwischen 10.551 und 10.700 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 gab 0,6 Prozent auf 1121 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 1,2 Prozent auf 2277 Punkte.

Die Fed hielt wie erwartet an ihrer Nullzinspolitik fest. Sie kündigte nach einer Sitzung ihres Offenmarktausschusses aber an, den Umfang der bisherigen Unterstützung nicht wie geplant zurückzufahren. Vielmehr werde durch die Fälligkeit bereits gekaufter Wertpapiere flüssig werdendes Geld wieder reinvestiert und damit neue Staatsanleihen erworben. Im Klartext heißt dies, dass hypothekenbesicherte Anleihen und Papiere der staatlichen Hypothekenfinanzierer, die zur Stützung des taumelnden Häusermarktes erworben wurden, bei Fälligkeit von der Notenbank durch Staatspapiere ersetzt werden. Dadurch bleibt der Umfang der Hilfen für die Wirtschaft auf dem Papier zwar gleich, jedoch verschiebt sich die Gewichtung weg vom Immobilienmarkt hin zur allgemeinen Belebung der Konjunktur per Notenpresse.

Der Schritt deute darauf hin, dass auch die Hardliner in der Fed den Ernst der Lage erkannt hätten und bereit zum Handeln seien, sollte die Wirtschaft noch mehr ins Stottern geraten, sagte der Analyst Stephen Massocca von Wedbush Morgan.

Aktuelle Konjunkturdaten bestätigten erneut, dass die Erholung in den USA an Schwung verloren hat. Nach Angaben des Arbeitsministeriums sank die Produktivität der Industrie und im Dienstleistungssektor im zweiten Quartal erstmals seit eineinhalb Jahren wieder.

Zur Skepsis der Anleger über die wirtschaftlichen Aussichten trug auch bei, dass die chinesischen Importe unerwartet deutlich schwächeln - ein klares Indiz dafür, dass es nicht so gut um die Nachfrage in der drittgrößten Volkswirtschaft der Erde steht. Die Anleger trennten sich daraufhin vor allem von Titeln aus der Rohstoff- und Energiebranche. So verloren Papiere von Exxon Mobil 0,8 Prozent, die von Alcoa 2,7 Prozent.

Zu den Verlierern gehörten auch Intel-Aktien mit einem Minus von vier Prozent, nachdem Branchenexperten von einer Verschlechterung der PC-Nachfrage berichteten. Der Kursrutsch bei dem Chip-Hersteller setzte den Nasdaq-Index unter Druck.

Quelle: ntv.de, rts

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