Marktberichte

Verluste nach der Fed-Rallye US-Börsen im Minus

Die amerikanischen Börsen haben mit leichten Verlusten geschlossen, halten sich aber angesichts der jüngsten Gewinne recht stabil. Schwache Konjunkturdaten lassen weiter auf eine Zinssenkung hoffen, zumal Washington auch im Hypotheken-Sektor seine Bereitschaft zeigt, in das Marktgeschehen einzugreifen.

So waren es zum Wochenstart keine fundamentalen Zweifel, die die großen Indizes abrutschen ließen, sondern eher Gewinnmitnahmen im Rahmen einer Orientierung. Der Dow-Jones-Index gab jedenfalls um 26 Zähler oder 0,2 Prozent auf 13 314 Punkte ab, während der marktbreite S&P-500-Index mit einem Abschlag von 8 Zählern oder 0,6 Prozent bei 1472 Punkten schloss.

Die Hightech-lastige Nasdaq hatte es zum Wochenstart noch etwas schwerer und schloss mit einem Minus von 23 Zählern oder 0,9 Prozent bei 2637 Punkten.

Der Einkaufsmanagerindex über die Aktivitäten im Dienstleistungssektor fiel für den November minimal auf 50,8 Punkte. Damit liegt der Index zwar weiter im Expansionsbereich, signalisiert aber immer schwächeres Wachstum und damit einen weiteren Anlass für die Notenbank, die Zinsen zu senken.

Genau diese Möglichkeit haben Fed-Chef Ben Bernanke und andere Notenbanker in den letzten Tagen mehrfach in Aussicht gestellt. Und auch an anderer Stelle greift Washington in den Markt ein. Das Finanzministerium steht kurz vor einer Einigung mit den Kreditinstituten, die Zinsen für variable Hypotheken einzufrieren. Damit könnte verhindert werden, dass mehr als 2 Millionen Hypotheken im nächsten Jahr teurer werden und der Immobilienmarkt durch eine Rekordzahl von Zwangsversteigerungen zusätzlich belastet wird.

Im Mittelpunkt des Interesses stand die Autobranche. Der amerikanische Marktführer General Motors blickt für den November auf einen Absatzeinbruch von 11 Prozent und schneidet damit deutlich schlechter ab als erwartet. Etwas stabiler zeigt sich Chrysler mit einem geringen Einbruch, und bei Ford sind die Umsätze sogar um 0,6 Prozent gestiegen. Die asiatische Konkurrenz blickt allerdings nach wie vor auf die stärksten Zahlen: Bei Nissan und Honda gab es im November die höchsten Zuwächse, und auch Toyota legte zu.

GM gehörte zu den schwächsten Aktien im Dow, weitere hohe Verluste gab es für General Electric und für die Aktien von AIG und Microsoft, die alle um jeweils mehr als 2 Prozent abgaben.

Ein weiterer Dow-Verlierer war Citigroup mit einem Minus von 0,9 Prozent. Die weltgrößte Bank fährt die Aussichten und das Kursziel für das nächste Jahr zurück. Zudem hat Das Unternehmen ihre von Subprime-Problemen geplagten Kreditinvestitionen um 17 Milliarden Dollar abgebaut. Die übrigen drohen von Moodys abgestuft zu werden.

Der Onlinebroker E-Trade rutschte um 12 Prozent ab. Das Unternehmen, das in der vergangenen Woche eine Finanzspritze von der Investmentgruppe Citadel erhalten hat, wird bei der Bank of America auf "Verkaufen" abgestuft.

Einen großen Gewinner brachte der "Merger Monday" mit sich: Der Medien- und Mobilfunkriese Vivendi kauft für 18,9 Milliarden Dollar Activision, das Unternehmen hinter "Guitar Hero". Vivendis Spielabteilung Blizzard hat unter anderem "World of Warcraft" im Programm und dürfte gemeinsam mit Activision verstärkt Druck auf den Branchenriesen Electronic Arts ausüben. Acitivision kletterte um 13 Prozent.

Quelle: ntv.de

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