Marktberichte

Stimmungstöter Konjunktur US-Börsen im Minus

(Foto: picture alliance / dpa)

Die US-Aktienmärkte haben am Donnerstag nach enttäuschenden Konjunkturdaten erneut Abschläge verzeichnet. Arbeitsmarktdaten, Bauausgaben und der Einkaufsmanagerindex schürten neue Zweifel am Wachstum wichtiger Branchen. Papiere von Unternehmen der Gesundheits- und Finanzbrache erlitten die stärksten Verluste. Händler trennten sich wie in den Tagen zuvor von risikoreichen Anlagen. Nach den zum Teil herben Verlusten der Vortage griffen Schnäppchenjäger zu und begrenzten den Abwärtstrend.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 0,4 Prozent auf 9732 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab 0,3 Prozent nach auf 1027 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verbuchte ein Minus von 0,4 Prozent auf 2101 Punkte. Im abgelaufenen zweiten Quartal mussten die US-Börsen die schwersten Verluste seit dem Einbruch des Marktes in der Finanzkrise hinnehmen.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lag zuletzt bei 472.000 und damit über den Markterwartungen. Das verstärkte bei Anlegern die Sorge, dass die Erholung des Jobmarktes länger dauern könnte. Für schlechte Stimmung sorgte zudem die Meldung aus China, dass sich das Wachstum der Volksrepublik im Juni unerwartet stark verlangsamt hat. Experten führten das auf Maßnahmen der Regierung zurück, die unter anderem die Kreditvergabe eingeschränkt hat. Die Nachricht belastete auch die Märkte in Asien.

Zudem drosselte die US-Industrie im Juni ihr Wachstumstempo weiter. Der an den Finanzmärkten viel beachtete Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager fiel auf 56,2 von 59,7 Punkten im Vormonat. Experten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 59,0 Punkte gerechnet.

Desweiteren enttäuschten die gesunkenen US-Bauausgaben im Mai. Das Handelsministerium wies ein Minus zum Vormonat von 0,2 Prozent aus nach einem Anstieg von revidiert 2,3 im April. Die Daten würden auf eine Müdigkeit der Verbraucher und schwächere Regierungsausgaben zur Ankurbelung der Wirtschaft deuten, sagte Joseph Battipaglia von Stifel Nicolaus.

Aktien von JPMorgan Chase wurden wie andere Finanzwerte tiefer gehandelt, sie verloren 1,3 Prozent. Wie andere Pharmawerte auch verloren Anteilsscheine von Merck & Co, die Aktie sank 1,5 Prozent. Papiere der Citigroup schlossen 0,5 Prozent im Plus. Das US-Finanzministerium hatte eine zweite Tranche von Staatsanteilen an der Bank erfolgreich verkauft. Der Verkaufspreis bei den ersten beiden Tranchen lag nach Angaben des Ministeriums mit durchschnittlich 4,03 Dollar pro Anteilsschein deutlich über dem Kaufpreis von 3,25 Dollar.

Abwärts ging es mit einem Minus von 1,2 Prozent für die Apple-Aktie. In den USA sind mehrere Sammelklagen gegen den Hersteller des iPhones wegen Antennenproblemen beim neuen Modell eingegangen.

Zu den Gewinnern zählten Aktien des Autoherstellers Ford mit einem satten Plus von 4,9 Prozent. Im Juni hatte das Unternehmen seinen Ansatz in den USA um 15 Prozent gesteigert.

Quelle: ntv.de, rts

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