Marktberichte

Banges Warten US-Börsen im Plus

Die New Yorker Aktienmärkte haben am Montag Gewinne verbucht. Positiv auf die Kurse wirkten sich die Pläne der USA für eine neue Super-Aufsicht über ihr Finanzsystem aus. Auch die jüngsten Konjunkturdaten hoben die Stimmung am Markt. Vor allem Finanz- und Telekommunikationsaktien verbuchten Gewinne. Zu den Verlierern am letzten Handelstag des Quartals zählten jedoch die Papiere der Pharmakonzerne Merck und Schering Plough, nachdem ein Expertengremium ein billigeres Konkurrenzprodukt empfohlen hatte.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gewann bis zum Handelsschluss 0,38 Prozent auf 12.262 Punkte hinzu. Der breiter gefasste S&P-500 kletterte um 0,57 Prozent auf 1322 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um 0,79 Prozent auf 2279 Stellen. Seit Beginn des Jahres hat der Dow Jones 7,55 Prozent verloren, der S&P gab 9,92 Prozent ab und die Nasdaq rutschte sogar 14,07 Prozent ab.

Der an den Finanzmärkten stark beachtete Konjunkturindex der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago sei am Montag besser als erwartet ausgefallen, sagte Phil Orlando von Federated Investors in New York. Der Einkaufsmanagerindex für Chicago stieg im März überraschend deutlich auf 48,2 Punkte. Dies zeigt allerdings immer noch ein Schrumpfen der Unternehmen an, erst ein Wert über 50 Punkte bedeutet Wachstum. Noch wichtiger für die Märkte sei aber wohl der Vorstoß der US-Regierung. Der Markt scheine die Pläne positiv aufzunehmen.

US-Finanzminister Henry Paulson kündigte am Montag erstmals seit 75 Jahren eine grundlegende Reform der Marktvorschriften und -regulierungen an. Die Notenbank Fed soll dabei zur Garantin für einen stabilen Finanzmarkt gemacht werden und weitgehende Befugnisse auch gegenüber Konzernen erhalten, die außerhalb des klassischen Bankgeschäfts arbeiten. Ins Visier geraten damit Investmentbanken, Hedgefonds oder auch Versicherungen.

Im Dow verteuerten sich die Titel von JP Morgan Chase um 0,56 Prozent. Der S&P-Finanzwerte-Index legte um 0,85 Prozent zu. Im S&P-500 gehörten die Papiere von AT&T mit einem Plus von 1,7 Prozent zu den größten Gewinnern. Die führende US-Telefongesellschaft hat von Royal Dutch Shell einen Fünf-Jahres-Vertrag in Höhe von 1,6 Mrd. US-Dollar für die Bereitstellung von Kommunikations- und Technologiedienstleistungen erhalten.

Auch der Kurs des Spirituosenherstellers Fortune Brands legten zu, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, man werde eigene Aktien zurückkaufen. Zuvor hatte der Produzent von Jim Beam-Whiskey in einer Auktion um den Hersteller von Absolut Wodka den Kürzeren gezogen. Fortune-Aktien verteuerten sich um 8,8 Prozent.

Dagegen brachen die Aktien von Merck&Co und Schering-Plough wegen der schlechten Nachrichten für ihre Cholesterin-Mittel Vytorin und Zetia ein. Auf einem bekannten Herzspezialisten-Kongress in den USA war Patienten empfohlen worden, erst länger auf dem Markt befindliche Cholesterinsenker zu nutzen, bevor sie zu Vytorin oder Zetia greifen. Merck-Titel gaben 14,7 Prozent ab, Schering-Aktien brachen um knapp 26 Prozent ein.

Für Phillip Morris lief der erste Handelstag als eigenständiges Unternehmen, unabhängig von Altria, gut. Die Aktie stieg um 0,5 Prozent. Durch die Abspaltung will Phillip Morris besser global expandieren können und durch den Geschäftssitz in der Schweiz den strengen Regulierungen von Tabakkonzernen in den USA entgehen. Dennoch werden die Aktien aber in New York gehandelt. Für Altria ging es dagegen deutlich nach unten.

Quelle: ntv.de

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