Marktberichte

Kreditkrise US-Börsen im Rutschen

Von Lars Halter, New York

Nach den Montagsgewinnen und einem guten Start am Dienstagmorgen hatten Optimisten an der Wall Street auf eine Rallye gehofft – vergebens. Was sich an den amerikanischen Börsen derzeit abspielt, ist eher der Versuch einer Stabilisierung nach den Verlusten der Vorwoche.

Der Dow-Jones-Index verliert 1,1 Prozent auf 13.211 Punkte, während der marktbreite S&P-500-Index um 1,26 Prozent auf 1455 Punkte abrutscht. Die Nasdaq schließt mit einem Minus von 1,4 Prozent bei 2546 Punkten.

Gute Konjunkturdaten konnten die Tagesbilanz nicht retten. Dabei war am Morgen der Index über die persönlichen Konsumausgaben, einer der wichtigsten Inflations-Indikatoren für die Notenbank, für Juni nur mit einem Anstieg von 0,1 Prozent gemeldet worden, womit der Inflationsdruck auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren sinkt.

Doch bleibt dem Markt die Sorge der Anleger um die Hypotheken- und Kreditkrise und deren weitere Auswirkungen. Ein kleinerer Hypothekenleiher hatte schon vor Handelsbeginn über Liquiditätssorgen geklagt, und am Nachmittag meldete der Hypothekenleiher American Home Mortgage, dass man wegen verpasster Margin Calls in Schwierigkeiten sei – es droht sogar ein Konkurs. Die Aktie verliert 90 Prozent.

Der kleinere Hypothekenleiher IndyMac Bancorp berichtete unterdessen über einen Gewinneinbruch um 57 Prozent im vergangenen Quartal und will wegen der undurchsichtigen Lage im Hypothekengeschäft keine Prognose für das ganze Geschäftsjahr geben.

Im Dow gehören die Bankenwerte J.P. Morgan und Citigroup ebenso zu den großen Verlierern wie der Kreditkartenriese American Express. Größter Verlierer ist Honeywell mit einem Minus von 3 Prozent, während auch IBM und Walt Disney tiefe Einbrüche hinnehmen müssen. Einige Ölwerte profitierten von steigenden Rohstoffpreisen. Öl kostet zur Zeit mehr als 78 Dollar pro Fass und nähert sich damit seinem Allzeit-Hoch an. Allein den Branchenriesen ExxonMobil ließ das kalt, die Aktie schließt im Minus.

Größter Gewinner ist Dow Jones mit einem Plus von mehr als 1 Prozent. Der Verlag hinter den Wall Street Journal soll nun an die News Corp. von Rupert Murdoch gehen. Die Bancroft-Familie, die über die Mehrheit der Stimmen verfügt, hat entsprechend entschieden. Details zu dem Deal standen zu Handelsschluss noch nicht fest.

Ein anderer Merger zeichnet sich im Fastfood-Geschäft ab. Der milliardenschwere Investor Nelson Peltz, dessen Triarc Cos. unter anderem die Restaurantkette Arbys besitzt, will für den Fastfood-Riesen Wendys 41 Dollar pro Aktie zahlen, was einem Aufschlag von 24 Prozent auf den aktuellen Kurs entspräche. Die Aktie von Wendys klettert um 4 Prozent.

Quelle: ntv.de

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