Gemischte Gefühle nach BIP US-Börsen lassen sich hängen
26.04.2013, 22:15 Uhr
Erstmal abwarten, heißt die Devise auf dem Parkett.
(Foto: REUTERS)
Es könnte schlimmer sein. Aber auch besser. Das ist die Stimmungslage an den US-Börsen, die ziemlich genau der Situation in der Gesamtwirtschaft entspricht. Die US-Wirtschaft wächst, aber nicht so stark wie erwartet. Zudem schwebt über allem der drohende Sparhammer. Die Märkte reagieren nur mit leichten Ausschlägen.
Die US-Börsen haben sich am letzten Handelstag der Woche kaum bewegt. Neben enttäuschenden Bilanzen von Unternehmen wie Amazon und Starbucks drückte insbesondere ein unerwartet schwaches Wirtschaftswachstum auf die Stimmung der Anleger. Die fünf Handelstage zuvor hatte die Wall Street freundlicher tendiert.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem hauchdünnen Plus von 0,1 Prozent auf einem Stand von 14.712 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 büßte dagegen 0,2 Prozent auf 1582 Zähler ein. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank um 0,3 Prozent auf 3279 Punkte.
Zwar zeigte die erste Schätzung des Bruttoinlandsprodukts, dass die amerikanische Wirtschaft im ersten Quartal an Schwung gewonnen hat. Allerdings blieb der aufs Jahr hochgerechnete Anstieg von 2,5 Prozent unter den von den Analysten erwarteten 3,0 Prozent. Während die Konsumausgaben zulegten - die in den USA zwei Drittel der Wirtschaftsleistung ausmachen - bremste der Außenhandel.
Experten gehen zudem davon aus, dass die weltgrößte Volkswirtschaft schon im laufenden Quartal wieder an Dynamik verlieren wird. Denn die Stimmung der US-Konsumenten hat sich zum Start des zweiten Quartals eingetrübt. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen sank im April auf 76,4 von 78,6 Punkten im Vormonat.
Bei den Einzelwerten fielen die Aktien von Amazon nach der Vorlage der Quartalszahlen um 7,2 Prozent. Der weltgrößte Online-Händler steigerte seinen Umsatz auch wegen einer höheren Nachfrage nach digitalen Inhalten und Speicherdiensten um 22 Prozent. Allerdings zeigten sich einige Analysten vom Ausblick enttäuscht.
Bei Starbucks war es der Umsatzanstieg von elf Prozent, der den Markt nicht zufriedenstellte. Titel des Kaffeerösters sanken um 0,8 Prozent.
In den USA ist die Bilanzsaison voll in Gang. Von den 235 Unternehmen aus dem S&P 500, die bislang Zahlen vorlegten, haben nach Daten von Thomson Reuters 67,7 Prozent die Erwartungen der Analysten übertroffen. Seit 1963 lag der Durchschnitt bei 63 Prozent. Beim Umsatz allerdings lagen nur 41,4 Prozent der Konzerne über den Prognosen.
Quelle: ntv.de, sla/rts