Jobdaten beflügeln US-Börsen leicht im Plus
05.11.2010, 21:45 UhrBeflügelt von guten Arbeitsmarktdaten schließen die New Yorker Börsen etwas fester. "Vom Arbeitsmarkt kamen heute richtig gute Nachrichten. Es stellt sich damit die Frage, ob die milliardenschweren Käufe von Staatsanleihen der Fed gerechtfertigt sind", meinen Börsianer.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg 0,1 Prozent auf 11.444 Punkte. Im Handelsverlauf bewegte er sich zwischen 11.393 und 11.451 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 legte 0,4 Prozent auf 1226 Zähler zu, der Index der Technologiebörse Nasdaq um 0,1 Prozent auf 2579 Punkte. Im Wochenvergleich erhöhte sich der Dow um 2,9 Prozent, der S&P um 3,6 und die Nasdaq um 2,9 Prozent.
Der S&P-500 hat seit Anfang September rund 16 Prozent zugelegt. Börsianer hatten in den vergangenen Wochen auf ein besseres Geschäftsumfeld für Unternehmen durch die Gewinne der Republikaner bei den Kongresswahlen sowie den Ankauf von Staatsanleihen durch die Notenbank spekuliert.
Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg im Oktober unerwartet um 151.000 statt der erwarteten 60.000 neuen Stellen. Vor allem Arbeitgeber in der Privatwirtschaft stockten ihre Belegschaften kräftig auf. Das machte einen Abbau von 8000 Stellen im öffentlichen Dienst mehr als wett. Zugleich wurden die Daten für die vergangenen Monate nach oben revidiert.
Auf den Verkaufslisten der Börsianer standen mit einem Minus von 2,4 Prozent US-gehandelte Aktien der Bank HSBC. Europas größtes Institut vermeldete für das laufende Jahr zwar Gewinne deutlich über dem Vorjahr. Im Kapitalmarktgeschäft bekommt die Bank aber die gedämpfte Stimmung an den Börsen zu spüren. Die Handelseinnahmen im Investmentbanking waren im vergangenen Vierteljahr niedriger als noch vor einem Jahr.
Die Aktie von Starbucks stieg um 3,8 Prozent. Die Kaffeehauskette hob nach einem überraschend hohen Gewinn im vierten Quartal seine Prognose für das Geschäftsjahr 2011 an.
Mit einem Plus von zwei Prozent waren die Anteilsscheine der Bank of America gefragt. Zuvor hatte Reuters aus Kreisen erfahren, dass in der Finanzkrise staatlich gestützte Kreditinstitute bald wieder ihre Dividende anheben dürften. Die US-Notenbank wolle ihre Zustimmung dazu in wenigen Wochen geben. Die Papiere von JPMorgan Chase stiegen um 2,9 Prozent.
Trotz eines Milliardenverlusts drehte die Aktie des Versicherers AIG im Verlauf 1,9 Prozent ins Plus. Für das in der Finanzkrise fast kollabierte Institut ist weiter kein Land in Sicht. Belastet von verlustreichen Verkäufen, Steuerposten und Abschreibungen auf Firmenwerte fiel im dritten Quartal ein Fehlbetrag von 2,4 Milliarden Dollar an.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,24 Milliarden Aktien den Besitzer. 1740 Werte legten zu, 1241 gaben nach und 107 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,1 Milliarden Aktien 1456 im Plus, 1168 im Minus und 128 unverändert.
An den US-Kreditmärkten gaben die zehnjährigen Staatsanleihen um 15/32 auf 100-23/32 nach. Sie rentierten mit 2,539 Prozent. Die 30-jährigen Bonds fielen um 1-1/32 auf 95-22/32 und hatten eine Rendite von 4,127 Prozent.
Quelle: ntv.de, rts