Großteil der Gewinne weg US-Börsen leicht im Plus
26.01.2009, 22:22 UhrUnerwartet freundliche Daten vom Immobilienmarkt, aufmunternde Worte für die Banken und ein paar zumindest teilsweise gute Quartalszahlen haben den amerikanischen Börsen am Montag zeitweilig Schwung gegeben - bis dann die Bären die Gewinne fraßen. Sie hatten sich an Massenentlassungen und einer Warnung von Caterpillar festgebissen und übten Druck aus.
Der Dow-Jones-Index schloss zum Wochenauftakt dennoch mit einem Plus von 38 Zählern oder 0,5 Prozent bei 8116 Punkten, während der marktbreit aufgestellte S&P-500-Index um 4 Zähler oder 0,5 Prozent auf 836 Punkte kletterte. Die Hightech-orientierte Nasdaq schloss mit einem Plus von 12 Zählern oder 0,8 Prozent bei 1489 Punkten.
Aus dem konjunkturellen Umfeld kamen unerwartet positive Zahlen. Die Hausverkäufe sind im Dezember um 6,5 Prozent gestiegen - allerdings steht hinter der Trendwende nicht etwa die Stärke der Käufer. Vielmehr haben Schnäppchenjäger von den dramatisch gefallenen Häuserpreisen profitiert und deutlich mehr Häuser in Zwangsversteigerungen gekauft als erwartet. Im Jahr 2008 sind die Hausverkäufe insgesamt um fast 14 Prozent eingebrochen.
Weitere positive Nachrichten bekam der Markt von McDonald's. Die Fastfood-Kette blickt zwar auf einen Gewinneinbruch von 32 Prozent für das abgelaufene Quartal, liegt damit aber noch immer besser als erwartet. Die Aktie kletterte um 0,2 Prozent.
Auch eine Übernahme im Pharmasektor wurde von einigen Anlegern begrüßt: Der Dow-notierte Branchenriese Pfizer, dessen Gewinn im vergangenen Quartal um 90 Prozent eingebrochen ist, übernimmt für 68 Mrd. Dollar den Konkurrenten Wyeth. Die Aktie von Pfizer brach um mehr als 10 Prozent ein, doch macht eine Übernahme in Milliarden-Höhe einigen Investoren Hoffnung.
Nächstgrößter Dow-Verlierer war Caterpillar mit einem Minus von 9,8 Prozent. Der Baumaschinen-Konzern verbucht für das vierte Quartal einen Gewinneinbruch um 32 Prozent und fährt die Prognosen für 2009 um 25 Prozent zurück. Wegen der Rezession und der eingefrorenen Kreditmärkte dürften die Umsätze deutlich zurückgehen, heißt es. Entsprechend werden Kosten gesenkt: Caterpillar entlässt 20.000 Mitarbeiter, und damit fast ein Fünftel der Belegschaft.
Letztere war eine der wichtigsten Nachrichten im Montagshandel. Denn nicht nur Caterpillar entlässt; bei Pfizer müssen 19.000 Mitarbeiter gehen, der Telekomriese Sprint Nextel setzt 8000 Mitarbeiter an die Luft, bei der Baumarktkette Home Depot fallen 7000 Stellen weg.
Der kriselnde Autobauer General Motors kündigte ebenfalls an, weitere 2000 Jobs zu streichen.
Damit ist für Konjunkturexperten erneut klar, dass es für den Arbeitsmarkt weiterhin steil abwärts geht und die Rezession zunächst eher tiefer als schwächer wird.
Quelle: ntv.de