Vor Bernanke-Anhörung US-Börsen leichter
22.02.2010, 22:20 UhrDie US-Börsen verzeichnen einen Fehlstart in die neue Woche. Grund ist die Verunsicherung nach der Anhebung des Diskontsatzes durch die Notenbank Federal Reserve. Nun wartet man auf die Äußerungen von Fed-Chef Ben Bernanke.
Die US-Börsen haben am Montag im Minus geschlossen. Viele Anleger zeigten sich nach der Anhebung des Diskontsatzes durch die Notenbank Federal Reserve weiter verunsichert. Am Mittwoch und Donnerstag soll sich Fed-Chef Ben Bernanke zu den weiteren Absichten der Notenbank äußern. Zum Handelsauftakt hatten eine milliardenschwere Übernahme in der Ölbranche und unerwartet guten Quartalszahlen der Baumarktkette Lowe's noch für Kursgewinne gesorgt.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,2 Prozent tiefer bei 10.383 Punkten. Im Handelsverlauf pendelte er dabei zwischen 10.368 und 10.433 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor 0,1 Prozent auf 1108 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel ebenfalls um 0,1 Prozent und ging mit 2242 Punkten aus dem Handel.
Der US-Ölfeld-Dienstleister Schlumberger hatte am Sonntag die Übernahme seines heimischen Konkurrenten Smith International für 11,3 Milliarden Dollar angekündigt. Der Kaufpreis soll komplett in Aktien gezahlt werden. Durch die Übernahme entsteht ein Konzern, der gemessen am Umsatz doppelt so groß ist wie der nächste Wettbewerber Halliburton. Der Aktienkurs von Smith International legte um fast neun Prozent zu, während die Titel von Schlumberger 3,7 Prozent einbüßten.
Die Lowe's-Aktien tendierten 0,3 Prozent schwächer, obwohl die Baumarktkette mit ihren Quartalsgewinn die Markterwartungen übertroffen hatte. Das gute Ergebnis nährte bei einigen Händlern jedoch die Hoffnung, dass die amerikanischen Verbraucher wieder mehr Geld ausgeben.
Entgegen dem Markttrend legten Bankentitel zu. Die Papiere der Bank of America stiegen um 2,1 Prozent, die Anteilsscheine von Wells Fargo gewannen 2,4 Prozent. Der Zinsschritt der Fed wurde von vielen Anlegern als Vertrauen in die Stärke des Finanzsystems gesehen. Die US-Notenbank hatte den Zinssatz für Übernachtkredite am Donnerstagabend nach Börsenschluss auf 0,75 Prozent von 0,5 Prozent erhöht und damit Notkredite für Banken verteuert. Nach der schwersten Finanzkrise seit Jahrzehnten war dies eine der ersten Maßnahmen hin zu einer Zinsnormalisierung.
Quelle: ntv.de, rts