Marktberichte

Job-Daten belasten US-Börsen machen schlapp

Es war eine ziemlich miese Woche an der Wall Street: Mit den US-Börsen geht es auch am Freitag weiter bergab. Ein Grund ist der weitere Stellenabbau, der die Chancen für einen kräftigen Aufschwung kleiner werden lässt.

Die Minuszeichen dominieren auch zum Wochenausklang.

Die Minuszeichen dominieren auch zum Wochenausklang.

(Foto: AP)

Belastet von schwachen Arbeitsmarktdaten haben die US-Börsen zum Wochenschluss Kursverluste verbucht. Der stärkste Rückgang der Beschäftigtenzahl in den USA seit Oktober 2009 drückte auf die Stimmung der Händler. Die Zahl der Arbeitnehmer sank im Juni erstmals in diesem Jahr. Sie nahm um 125.000 ab. Analysten hatten ein Minus von 110.000 erwartet. Mit dem Stellenabbau schwinden auch die Chancen für einen kräftigen Aufschwung in der weltgrößten Volkswirtschaft.

Die Stimmung an den Börsen sei nervös, sagte ein Aktienhändler. In den vergangenen Tagen hatten wachsende Zweifel an einer deutlichen Erholung der Weltwirtschaft immer wieder für Kursrückgänge an den Aktienmärkten gesorgt.

Der Dow-Jones-Index der 30 führenden Industriewerte schloss 0,5 Prozent tiefer auf 9686 Punkten. Im Handelsverlauf bewegte sich das Marktbarometer zwischen 9614 und 9770 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor 0,5 Prozent auf 1022 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank ebenfalls 0,5 Prozent auf 2091 Punkte. Im Wochenvergleich büßten der Dow 4,5 Prozent, der S&P fünf Prozent und der Nasdaq-Index 5,9 Prozent ein.

Bei den Einzelwerten standen Biotechunternehmen im Fokus. Der französische Pharmagigant Sanofi-Aventis plant Kreisen zufolge mehrere Milliardenübernahmen in den USA. Analysten zufolge kommen als Zukaufsziele Allergan und Biogen infrage. Die Allergan-Aktie stieg gut sieben Prozent, die Biogen-Aktie um knapp sechs Prozent.

JPMorgan und andere Gläubiger übernehmen das Ruder bei der insolventen Verlagsholding Truvo USA. Truvo verlegt in vielen europäischen Ländern Telefonbücher und Gelbe-Seiten-Verzeichnisse und leidet stark unter der Werbeflaute. Auch die Commerzbank gehört zu den Kreditgebern. Die JPMorgan-Aktie fiel um 0,7 Prozent.

Auf den Verkaufslisten der Börsianer standen auch die Dividendenpapiere von Boeing. Die Anteilsscheine des US-Flugzeugbauers gaben um 0,5 Prozent nach. Im Poker um einen milliardenschweren Tankflugzeug-Auftrag der US-Luftwaffe bekommen die Kontrahenten EADS und Boeing weitere Konkurrenz. Das weitaus kleinere nordamerikanische Unternehmen US Aerospace will gemeinsam mit dem ukrainischen Flugzeugbauer Antonow ein deutlich niedrigeres Angebot vorlegen als die großen Rivalen.

Zu den Verlierern zählten auch Google mit einem Minus von 0,7 Prozent. Der Internet-Gigant hatte zuvor mitgeteilt, die auf Fluginfos spezialisierte Firma ITA Software für 700 Millionen Dollar übernehmen zu wollen.

Quelle: ntv.de, rts

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