Marktberichte

Auf und Ab US-Börsen mit leichtem Plus

Von Lars Halter, New York

Die US-Börsen bleiben volatil: Am Dienstag begann der Handel für den Dow-Jones-Index mit einem Verlust von mehr als hundert Punkten, ging über einen Gewinn von mehr als hundert Punkten und endete in einem bescheidenen Plus. Dazwischen lagen die Zinsentscheidung der Fed und gute Nachrichten von Seiten der Broker.

Der Dow-Jones-Index kletterte am Dienstag um 32 Zähler oder 0,24 Prozent auf 13.503 Punkte, während die der marktbreit aufgestellte S&P-500-Index um 9 Zähler oder 0,61 Prozent auf 1476 Punkte verbesserte.

Die Hightech-orientierte Nasdaq kletterte um 14 Zähler oder 0,56 Prozent auf 2561 Punkte.

Im Mittelpunkt des Interesses stand am Dienstag die Notenbank. Der Offenmarktausschuss hat erwartungsgemäß den Leitzins unangetastet bei 5,25 Prozent gelassen. In einem begleitenden Statement erklärte das Team um Ben Bernanke, dass man durch die Kreditkrise ein gewisses Risiko für das Wirtschaftswachstum sehe, dass aber der anhaltende Inflationsdruck weiterhin die größere Gefahr für die Stabilität der amerikanischen Konjunktur sei.

Diesen Inflationsdruck hatten aktuelle Zahlen erst am Dienstagmorgen bekräftigt. So sind die Lohnstückkosten im zweiten Quartal um 3,0 Prozent gestiegen und damit deutlich stärker als zunächst mit 1,8 Prozent gemeldet. Etwas schwächer fällt hingegen die Produktivität aus, die mit einem Wachstum von 1,8 Prozent statt der erhofften 2,1 Prozent gemeldet wird.

Bei den Aktien standen weiterhin die Finanzaktien im Vordergrund, die im Strudel der Kreditkrise steil gefallen sind und am Montag Schnäppchenjäger angelockt haben. Vor allem bei Bear Stearns ist man weiter um Schadensbegrenzung bemüht. CEO Jimmy Cayne hat seinen Kollegen von Merrill Lynch und Citigroup telefonisch versichert, dass die Finanzen des Brokerhauses stabil seien. Die Aktie kletterte um 2 Prozent.

Die Analysten von Lehman Brothers haben unterdessen ein positives Urteil über die Investorengruppe Blackstone gefällt, deren Aktie seit dem IPO vor knapp zwei Monaten mehr als ein Drittel ihres Wertes eingebüßt hat. Bei Lehman setzt man das Papier auf "Übergewichten", das sich prompt um 0,5 Prozent ins Plus schob.

Derweil kamen auch von einzelnen Dow-Werten gute Nachrichten: Größter Gewinner im Dow war General Motors mit einem Plus von 2,8 Prozent. Der Automobilriese hat den Verkauf einer Tochtergesellschaft für Antriebstechnologie an die Carlyle Group abgeschlossen und kassiert dafür 5,6 Milliarden Dollar.

Der Pharmazeut Pfizer erkl ärt nach einem Blick in die Pipeline, man könne die Produktpalette bis in zwei Jahren verdreifachen. Zurzeit mache man letzte klinische Tests mit elf Medikamenten, während 85 Produkte in der ersten und zweiten Testphase seien. Pfizer gehörte mit einem Plus von 2,2 Prozent zu den größten Dow-Gewinnern.

Im Minus schloss hingegen Microsoft. Dabei hat ein Gericht erklärt, dass der Softwarekonzern in einem langwierigen Patentstreit nun doch keinen Schadenersatz an Alcatel-Lucent zahlen muss. In einer früheren Instanz war der Computer- und Softwareriese wegen der umstrittenen Nutzung von MP3-Technologie zu einer Zahlung von 1,5 Milliarden Dollar verurteilt worden.

Quelle: ntv.de

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