Marktberichte

Warten auf die Konjunkturdaten US-Börsen ohne Dampf

Die US-Börsen können ihre bescheidenen Gewinne nicht bis zum Handelsende retten und schließen knapp im Minus. Ermutigende Zeichen waren zuvor der Ausgang des G20-Treffens und das Bekenntnis zu Schuldenabbau statt zu Konjunkturprogrammen auf Pump.

Vor allem Konsumgüterhersteller können Gewinne einfahren.

Vor allem Konsumgüterhersteller können Gewinne einfahren.

(Foto: picture alliance / dpa)

Trotz der gestiegenen Konsumfreude in den USA haben die New Yorker Börsen zu Wochenbeginn leicht im Minus geschlossen. Im Mai steigerten die Amerikaner ihre Ausgaben um 0,2 Prozent und damit etwas stärker als erwartet. Aktien von Konsumgüterherstellern gewannen daraufhin. Zu den Verlieren zählten dagegen Finanz- und Energiewerte.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 0,1 Prozent auf 10.138 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab 0,2 Prozent nach auf 1074 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verbuchte ein Minus von 0,1 Prozent auf 2220 Punkte.

Vor dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag und der Bilanzsaison seien die Händler unsicher, erklärte Fred Dickson von The Davidson Cos. das Auf und Ab im Handelsverlauf.

Die Aktien des Getränke-Multis Coca-Cola und der Supermarktkette Wal-Mart gewannen nach Bekanntgabe der Konsumdaten 1,6 Prozent. Anteile von Telekommunikationsunternehmen wie etwa AT&T lagen ebenfalls im Plus.

Im Fokus standen auch die Titel von Zigaretten-Herstellern. Die Anteilsscheine von Altria verbuchten ein Plus von 3,3 Prozent, nachdem eine Entscheidung des Obersten US-Gerichts Unsicherheiten bei Händlern aus dem Weg räumte, die Branche könne durch ein Gerichtsurteil belastet werden.

"Goodwill-Event" in Kanada

Die Beschlüsse des G20-Gipfels hatten Händlern zufolge weniger Einfluss als erwartet. "Das ist vor allem eine Veranstaltung, wo guter Wille demonstriert wird", sagte Peter Cardillo von Avalon Partners. Die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer vereinbarten am Wochenende konkrete Ziele zum Schuldenabbau. Zugleich gaben sie Banken mehr Zeit für die Einführung neuer Kapitalregeln. Die schärferen Vorschriften zur Stärkung von Banken gegen Finanzkrisen können dem G20-Beschluss zufolge in einzelnen Ländern unterschiedlich schnell eingeführt werden. Finanztitel reagierten mit Verlusten. Die Aktie von JPMorgan verlor 2,3 Prozent, das Papier der Bank of America Merrill Lynch ging mit einem Minus von 1,2 Prozent aus dem Handel.

Apple-Aktien gewannen 0,6 Prozent. Der Verkauf des iPhone 4 läuft bislang überraschend gut: Bis zum Samstag hatte der Konzern 1,7 Millionen Stück verkauft und damit die Erwartungen einiger Analysten übertroffen.

Positiv bewerteten Händler auch Kaufpläne von Noble, dem Besitzer der zweitgrößten Flotte an Offshore-Bohrtürmen. Die Aktie legte 2,5 Prozent zu, nachdem der Konzern ankündigte, das norwegische Unternehmen Frontier Drilling für 2,2 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen.

Sorgen über die Auswirkungen des Tropensturms Alex führten zu einem Fall der Rohöl-Preise auf dem Terminmarkt. Öl-Futures verloren ein Prozent. Aktien von Exxon Mobil gaben 1,1 Prozent nach.

Im Fokus der Anleger stand auch die Aktie von Boeing. Einem Zeitungsbericht zufolge zwingen Finanzierungsschwierigkeiten den Dubaier Luftfahrtkonzern DAE womöglich dazu, Aufträge für 220 Airbus- und Boeing-Flugzeuge neu zu verhandeln. DAE wolle die Order aber nicht stornieren, berichtete die französische Zeitung "Les Echos". Die Boeing-Aktie verlor mehr als zwei Prozent.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 0,93 Milliarden Aktien den Besitzer. 1420 Werte legten zu, 1626 gaben nach und 103 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,82 Milliarden Aktien 1090 im Plus, 1572 im Minus und 103 unverändert.

An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 23/32 auf 104-01/32. Sie rentierten mit 3,0245 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten auf 106-12/32 und hatten eine Rendite von 4,0078 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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