Marktberichte

Schwache Quartalszahlen US-Börsen rutschen weiter ab

Dicke Minuszeichen prägen am Dienstag das Bild zum Marktstart an der Wall Street. Schwache Quartalszahlen von Technologiekonzernen und Banken geben der Furcht vor schwierigeren wirtschaftlichen Zeiten neue Nahrung.

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(Foto: AP)

Enttäuschende Umsätze bei Unternehmen und weitere Anzeichen für Schwierigkeiten am Immobilienmarkt haben am Dienstag die US-Börsen belastet. Firmen wie IBM oder Texas Instruments konnten ihre Erlöse zwar steigern, blieben aber hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Das drückte auf die Aktienkurse. Die Geschäftszahlen wiesen darauf hin, dass die Konjunkturerholung in Gefahr sei, sagte Pter Kenny von Knight Equity Markets. "Es macht sich die Meinung breit, dass wir vor einer sehr sehr schwachen zweiten Jahreshälfte stehen."

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Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor in den ersten Handelsminuten 1,36 Prozent auf 10.016 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 gab 1,27 Prozent auf 1057 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank 1,67 Prozent auf 2161 Punkte.

Auf die Stimmung drückte dabei auch ein überraschend starker Rückgang bei den Wohnbaubeginnen. Im Juni wurde mit dem Bau von so wenigen Häusern begonnen wie seit acht Jahren nicht mehr. "Die Leute sind sehr nervös, wenn es darum geht, sich zu verschulden", sagte der Standard & Poor's-Chefvolkswirt David Wyss. Das Platzen einer Blase am US-Wohnimmobilienmarkt gilt als wichtigster Auslöser der weltweiten Finanzkrise.

Nun droht die Erholung der US-Wirtschaft ins Stocken zu geraten, was auch in den Unternehmenszahlen zu sehen ist: So konnte der Chipkonzern Texas Instruments zwar seinen Umsatz steigern, aber nicht so stark wie von Analysten erwartet - die Aktie verlor mehr als fünf Prozent. Zur Belastung wurde eine unerwartet schwache Nachfrage eines wichtigen Mobilfunkkunden, nach Angaben von Experten handelt es sich dabei um Nokia. Auch der Computerkonzern IBM hinkte beim Umsatz hinter den Erwartungen her, die Aktie gab 4,7 Prozent nach. Besonders das Dienstleistungsgeschäft läuft schlechter. Vor Vorlage der Geschäftszahlen sanken die Aktien von Apple und Yahoo.

Doch auch die Banken sind weiterhin unter Druck: So brachen bei der Investmentbank Goldman Sachs Gewinn und Einnahmen ein, die Aktie verlor zwei Prozent. "Wir haben uns daran gewöhnt, dass Goldman Sachs sich gegen den Trend stemmen kann", sagt Walter Todd von Greenwood Capital Associates. "Vielleicht verwandelt sich Superman wieder in Clark Kent."

Positives gab es dagegen von Harley Davidson zu vermelden: Der Hersteller von Kult-Motorrädern überraschte die Analysten mit guten Geschäftszahlen, die Aktie schnellte um 8,13 Prozent in die Höhe.

Quelle: ntv.de, rts

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