Marktberichte

Konjunktur bleibt schwach US-Börsen sacken ab

Nach dem Feiertag am Montag war die Wall Street alles andere als in Feierlaune. Ganz im Gegenteil - die US-Märkte starteten mit massiven Verlusten in den neuen Börsenmonat. Auslöser für den Kursrutsch waren einmal mehr schwache Konjunkturdaten. Der Dow Jones fiel 4,1 Prozent auf 8.308 Punkte, für die Nasdaq ging es 3,9 Prozent auf 1.264 Zähler nach unten.

Der vom Wirtschaftsforschungsinstitut ISM ermittelte Einkaufsmanagerindex lag im August bei 50,5 Punkten und damit auf dem Niveau des Vormonats. Analysten hatten sich allerdings mehr versprochen und mit einem Anstieg auf 51,6 Punkte gerechnet. Der Index für Neuaufträge rutschte sogar unter 50 Punkte und signalisiert damit einen Rückgang des Neugeschäfts.

Die Zahlen deuten darauf hin, dass Lagerbestände aufgebaut werden und das ist nicht gut im Hinblick auf die künftige Produktion im verarbeitenden Gewerbe, so Analysten.

Die Stimmung ist sehr defensiv und sehr vorsichtig - den Investoren fällt derzeit nichts ein, was den Markt nach oben bringen könnte, so ein Händler. Ohnehin sei der September traditionell ein schwacher Börsenmonat, hieß es weiter. Von den 51 September-Monaten seit 1950 habe der Dow Jones 32 mit einem Minus abgeschlossen. Natürlich sei es noch zu früh, dies auch für den laufenden Monat anzunehmen, allerdings sei die Stimmung der Anleger sehr defensiv und vorsichtig.

Die Investmentbank Lehman Brothers zeigte sich pessimistisch für den Verlauf des dritten Quartal des weltgrößten Chip-Herstellers Intel. Es sei zu erwarten, dass Intel seine Umsatzerwartung für die laufenden drei Monate auf eine Spanne zwischen 6,4 und 6,7 Milliarden Dollar reduzieren werde, so die Analysten. Bislang hatte Intel eine Spanne zwischen 6,3 und 6,9 Milliarden Dollar für seine Umsätze angekündigt. Der Chip-Hersteller will am Donnerstag einen Zwischenstand über den Quartalsverlauf geben. Für die Aktie ging es knapp 5 Prozent auf 15,86 Dollar nach unten.

Für die Halbleiter-Branche insgesamt gab es allerdings gute Nachrichten. Der weltweite Chip-Umsatz ist im Juli mit einem Plus von 8 Prozent im Jahresvergleich erstmals seit Februar 2001 wieder angestiegen. Im Juli hatten die Chipumsätze weltweit bei 10,8 Milliarden Dollar gelegen.

Gute Nachrichten gab es von Coach. Der Hersteller von Lederwaren kündigte an, die Erwartungen im laufenden Quartal zu übertreffen. Grund sei das positiv verlaufende Geschäft im Handtaschen-Bereich, so das Unternehmen. Für die Papiere ging es 6 Prozent auf 26,12 Dollar nach oben.

UAL Corp, Muttergesellschaft der angeschlagenen Fluglinie United Airlines, hat den ehemaligen ChevronTexaco-Manager Glenn Tilton zu seinem neuen Konzernchef ernannt. Dies teilte das Unternehmen am Montagabend mit. Die Investmentbank Credit Suisse First Boston stufte die Aktie unterdessen auf „verkaufen“ von zuvor „halten“ herunter. Die Aktie legte dennoch 2,4 Prozent auf 2,94 Dollar zu.

Die Aktien der weltgrößten Finanzgruppe Citigroup brachen um mehr als 10 Prozent auf 29,39 Dollar ein. Das papier war damit einer der größten Verlierer im Dow-Jones-Index. Das Investmenthaus Prudential Securities senkte seine Empfehlung für die Citigroup-Aktie auf "Sell", sprich verkaufen. Gründe seien die erhöhte Unsicherheit für Investoren, nachdem die US-Justizbehörden zuletzt ihre Untersuchungen der Geschäftspraktiken der Bank ausgeweitet hatten.

EMC, der Speicherchip-Hersteller, will im vierten Quartal wieder Gewinne schreiben. Zudem wurden die Geschäftsprognosen für das dritte Quartal bestätigt. Die Aktie verlor dennoch knapp 6 Prozent auf 6,36 Dollar.

PeopleSoft meldete, dass ihr Chef Craig Conway Aktien des Unternehmens verkaufen wird. Geplant sei, 125.000 Stück im Wert von ca. 2,6 Millionen Dollar zu veräußern. Conway hatte die Aktien im Rahmen eines Programms für Mitarbeiter im Jahr 1990 erworben. Die PeopleSoft-Aktie gab knapp 6 Prozent auf 15,12 Dollar nach.

Verity, ein führender Anbieter von Infrastruktur-Software für e-Commerce-Portale und e-Business-Anwendungen, hat die Umsatzerwartungen für das erste Quartal des Geschäftsjahres gemeldet. Der Umsatz soll demnach zwischen 21 und 22 Millionen Dollar betragen. Analysten hatten im Durchschnitt einen Umsatz von 24,5 Millionen Dollar prognostiziert. Die Aktie verlor mehr als 10 Prozent auf 9,72 Dollar.

Ballard Power, ein Entwickler von Brennstoffzellen, gab bekannt, daß sich an der Umsatzerwartung für das Jahr 2002 nichts ändern wird. Zuvor wurde von der Ford Motor gemeldet, ein neues Auto mit Elektroantrieb nicht in den USA zu produzieren. Ballard sollte ursprünglich diesen Antrieb herstellen. Die Aktie verlor an der Börse in Toronto rund 6 Prozent.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen