Marktberichte

Blick nach Europa US-Börsen schließen fester

Die Fragen des Tages: Wie steht es um das US-Wachstum? Wie um das Verbrauchervertrauen? Und: Was machen die Europäer?

Die Fragen des Tages: Wie steht es um das US-Wachstum? Wie um das Verbrauchervertrauen? Und: Was machen die Europäer?

(Foto: REUTERS)

Hoffnungen auf neue Hilfsaktionen der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank Fed beflügeln die Wall Street zum Wochenschluss. Das Bekenntnis von EZB-Präsident Draghi, alles für den Erhalt des Euro tun zu wollen, fachte Spekulationen auf ein stärkeres Engagement der Zentralbank an.

Eine seltene Erfahrung: Bereits den zweiten Tag in Folge stützten Nachrichten aus Europa die amerikanischen Aktien. Signale der Entspannung in der Euro-Krise trieben die Aktienkurse. Denn EZB-Präsident Draghi denkt laut über Käufe von Staatsanleihen der Krisenstaaten nach. Und einem Medienbericht zufolge basteln EZB und der Rettungsschirm EFSF bereits an einem Plan für einen solchen Ankauf. Zudem haben die deutsche Kanzlerin Merkel sowie der französische Präsident Hollande nochmals bekundet, alles zur Rettung des Euros zu tun.

Der Dow-Jones-Index zog um 1,5 Prozent auf 13.076 Punkte an. Damit ist der Index erstmals seit dem 8. Mai wieder über die Marke von 13.000 Punkten geklettert. Der breiter aufgestellte S&P-500 stieg um 1,9 Prozent auf 1386 Zähler und der technologielastige Nasdaq-Composite legte sogar um 2,2 Prozent auf 2958 Stellen zu.

Neben dem Kauf von Staatstiteln gehören zum von Draghi thematisierten Arsenal auch weitere Zinssenkungen und Langfristkredite an Banken. Der Optimismus hierüber habe "völlig überhand genommen", sagte Jurrien Timmer, Ko-Manager des Fidelity Global Strategies Fund. BIP-Daten aus Amerika lieferten zumindest kein Störfeuer. Das Land ist im zweiten Quartal gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres um 1,5 Prozent gewachsen und damit etwas stärker als zuvor mit 1,3 Prozent erwartet. Allerdings hatte es in der ersten Periode noch ein Plus von 2,0 Prozent gegeben. Damit wiederum bleibt jedoch die Hoffnung auf Stimuli der US-Notenbank erhalten.

Auf der Unternehmensseite stand der erste Geschäftsausweis von Facebook seit dem Börsengang des sozialen Netzwerks im Mittelpunkt des Interesses. Die Geschäftszahlen entsprachen in etwa den Erwartungen. Allerdings äußerte sich Facebook nicht zu seinen Ertragsaussichten. Dieser fehlende Ausblick beunruhigt laut Analysten Colin Sebastian von Robert W. Baird. Die Aktie brach um 11,7 Prozent ein.

Der Ölkonzern Chevron hat im zweiten Quartal zwar ebenso wie die Wettbewerber die geringeren Ölpreise zu spüren bekommen. Besser laufende Geschäfte im Raffineriesegment federten den Effekt jedoch ab. Unterm Strich sank der Gewinn deshalb nur leicht und lag damit deutlich über den Erwartungen der Analysten. Die Anteilsscheine des Ölkonzerns legten um 0,9 Prozent zu.

Die Aktien des Pharmakonzerns Merck zogen kräftig um 4,1 Prozent an. Das Unternehmen übertraf im zweiten Quartal die Marktprognosen und bestätigte zudem die eigene Zielsetzung für das Gesamtjahr. Des Weiteren kommt die Gesellschaft bei der Markteinführung neuer Präparate voran und liegt hierbei im Plan.

Amazon-Aktien stiegen um 7,9 Prozent, der Interneteinzelhändler verbuchte im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch um 96 Prozent und rechnet für das dritte Quartal mit einem Verlust. Allerdings wurden die niedrigen Markterwartungen zum Gewinn getroffen.

Starbucks-Aktien stürzten um 9,4 Prozent ab, nachdem die Kaffeehauskette enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt und ihre Jahresziele gesenkt hat. Die Titel von Expedia verteuerten sich dagegen nach der Veröffentlichung überraschend guter Geschäftszahlen durch das virtuelle Reisebüro um 20 Prozent.

Auch Amgen überzeugte in der abgelaufenen Periode sowie mit einem überraschend positiven Ausblick, die Anteilsscheine des Biotechnologiekonzerns gewannen 5,8 Prozent. Overland Storage meldete Erfolge im Patentstreit mit IBM und Dell, Anleger honorierten dies mit einem Kursaufschlag von 12 Prozent für die Aktie

Quelle: ntv.de, DJ/dpa/rts

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